Hallo Hanno, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Posten. Du bist ungewöhnlich jung für den Posten als Abteilungsleiter… War das dein Plan, auf den du hingearbeitet hast oder hat sich das eher zufällig ergeben?
Also richtig geplant habe ich das nicht. Die Gelegenheit hat sich irgendwann ergeben und da habe ich sie am Schopf gepackt. Durch die Pensionierung von Alfons Pille gab es einige Umstrukturierungen in den Abteilungen und dann passte das.
Seit wann bist du eigentlich hier an der AKS?
Als Lehrer oder Schüler 😉 Ich habe tatsächlich schon einige Jahre AKS auf dem Buckel und war vor einigen Jahren selbst einmal Schüler hier. Kollegen wie Arnold Wieferich, Karsten Kirchner und Bent Sommer kenne ich zum Beispiel noch aus meiner Ausbildungszeit zum Nutzfahrzeugmechaniker bei Südbeck in Bakum. 2009 bin ich dann als Referendar zurück an die alte Wirkungsstätte gekehrt und seit 2011 bin ich als „richtiger“ Lehrer an der AKS.
Wolltest du immer schon Lehrer werden oder bist du zufällig hier „hängengeblieben“?
Nach meinem Abitur am GAV stand fest, dass ich erst einmal etwas Handfestes lernen wollte, daher die Ausbildung. Weil ich immer schon gerne geschraubt habe und mein Vater KfZ-Meister ist, kam gar nichts anderes in Frage. Während meiner Ausbildung wurde dann immer wieder auf den Lehrermangel vor allem an BBSen hingewiesen und so kristallisierte sich langsam der Wunsch heraus, Lehrer zu werden. Ich habe dann Fahrzeugtechnik und WiWi auf Lehramt studiert. Der Kontakt zur AKS war erst einmal weg, bis mich dann eines Tages Andreas Gobba anrief und fragte, ob ich nicht mal ein Praktikum an der AKS machen möchte. So einen schlechten Eindruck kann ich also nicht hinterlassen haben… Das mit dem Referendariat hat sich dann hinterher alles als logische Folge ergeben und die Schule liegt ja auch strategisch günstig von meinem Heimatort, von daher bin ich gerne wieder zurückgekehrt.
Andere Kollegen/ Kolleginnen berichten immer mal wieder davon, dass sie zu Beginn ihrer Tätigkeit an der AKS in ganz anderen Feldern unterrichten mussten. Wie war das bei dir?
Ich bin direkt in der Kfz-Abteilung gelandet, kurzfristig habe ich den Schwerpunkt Landtechnik übernommen und musste mich dort relativ schnell einarbeiten. Später lag der Schwerpunkt meiner Arbeit dann aber immer im Kfz-Bereich. Zusätzlich wurde ich aber auch immer im „neuen“ Fach Mechatronik im Beruflichen Gymnasium Technik eingesetzt.
Vor einiger Zeit warst du noch Studienrat, nun bist du Studiendirektor. Welchen (beamtenrechtlichen) Hürden musstest du dich stellen?
Zunächst natürlich das Bewerbungsverfahren – Bewerbung schreiben und einreichen. Als dann feststand, dass ich als Kandidat gefragt bin, folgte im Frühjahr 2017 das obligatorische „Vortanzen“, d.h. Unterrichtsbesuch, Schulfachliches Gespräch (bei dem z.B. rechtliche Aspekte rund um das Thema Schule abgeklopft werden) und eine Abteilungssitzung musste ich leiten. Alles an einem Tag unter den Augen des Dezernenten Herrn Schröder. Hinterher wurde dann darüber ein Gutachten erstellt und beurteilt, ob man für den Posten geeignet ist oder nicht. Ich habe den Posten dann ca. 4 Monate kommissarisch übernommen und dann nach 6 Monaten Probezeit im November 2017 den Titel Oberstudienrat bekommen und seit dem 11.11.2018 bin ich nun Studiendirektor, es war also keine Sprungbeförderung.
Inwiefern hat sich dein Arbeitsalltag nun verändert – mal abgesehen von der Tatsache, dass du nun ein eigenes Büro hast?
Ich verbringe deutlich mehr Stunden in der Schule. Neben dem normalen Unterrichten (als Abteilungsleiter bekommt man zwar sieben Anrechnungsstunden, aber ein paar bleiben dann ja trotzdem noch über), fallen noch diverse andere Tätigkeiten an. Ich bin für die Organisation des Unterrichts an der JVA zuständig, arbeite den Stundenplan aus, wirke an der Schulstatistik mit, betreue die Kfz-Abteilung und bin für die Auslandsschulpartnerschaften zuständig. Ohne gute Organisation funktioniert das nicht. Inzwischen habe ich mir auch angewöhnt, alle Kolleginnen und Kollegen zu bitten, mir eben ihre Wünsche etc. auf einem kleinen Zettel zu notieren. Manchmal kommt so viel auf einmal, dann kann man das unmöglich alles behalten.
Was gefällt dir an unserer Schule besonders gut?
Unser Kollegium, die offene Kommunikationskultur, dass man kein Blatt vor den Mund nehmen muss und natürlich die gelebte Flexibilität. Unsere Schule ist kein starres Gebilde – neue Ideen und Impulse sind gern gesehen.
Gibt es auch etwas, das dich stört oder wo du Verbesserungsbedarf siehst?
Ich persönlich würde mir wünschen, dass Wünsche für den Stundenplan z.T. nicht so kurzfristig an mich herangetragen werden, weil dies eine mittelfristige Planung ungemein erschwert.
Was möchtest du als Abteilungsleiter bewirken oder verbessern? Was liegt dir besonders am Herzen?
Ich möchte natürlich die guten Stundenpläne von Alfons Pille und Gerd Honkomp bewahren. An dieser Stelle noch einmal ein großes Lob, die Stundenplanung hatte Alfons im Laufe der Jahre wirklich perfektioniert. Außerdem liegt mir natürlich die Kfz-Technik am Herzen und da möchte ich zusehen, dass wir hier in der Schule immer am Puls der Zeit sind.
Stichwort Diesel – Wie siehst du die Zukunft des Autos. Welche Aufgaben sind damit für deine Tätigkeit als Abteilungsleiter verbunden?
Wir sollten uns deutlich mehr auf E-Mobilität fokussieren. Ob der Diesel in den nächsten Jahren vollständig ausstirbt, wage ich zu bezweifeln. In jedem Fall wird es eine Technologierevolution durch ein neues Antriebskonzept geben, wie dies allerdings genau aussieht, steht noch ein wenig in den Sternen (Elektro, Wasserstoff, Mischsystem,…). Schule sollte mit diesem Thema auf jeden Fall offensiv umgehen und andere Antriebskonzepte berücksichtigen. Im Bereich der Kfz-Abteilung gibt es außerdem den Plan, die AKS zu einem großen Standort für E-Mobilität und die Ausbildung von Berufskraftfahrern auszubauen.
Und abschließend noch eine Karrierefrage – Hand aufs Herz, wann wirst du Schulleiter;) ?
Erst mal möchte ich jetzt meinen Job als Abteilungsleiter anständig ausfüllen, ich habe noch viel zu lernen. Pläne in die Richtung gibt es derzeit keine.
Vielen Dank für das Gespräch!