Zusammenarbeit zwischen der UNI Vechta und dem Team BEK funktioniert trotz Corona

„PB-121 (Sprach-) Bildung im Migrationskontext – theoretische Grundlagen und praktische Erprobung“ – hinter dieser Modulbezeichnung versteckt sich die mittlerweile liebgewonnene Zusammenarbeit zwischen der Universität Vechta und dem Team BEK der Adolf-Kolping-Schule (Berufseinstiegsklasse). In den vergangenen Semestern war es üblich, dass die BEK-Lernenden in Kleingruppen von Lehramts-Studierenden der Uni Vechta in mehreren Lerneinheiten unterstützt wurden. Während die AKS-Schüler von der individuellen Betreuung profitierten, konnten die Studierenden wertvolle erste praktische Erfahrungen im Umgang mit einer Schulklasse sammeln.

Doch dieses Jahr kam alles ein wenig anders: Noch Anfang März planten BEK-Teamleiter Konrad Muhle und Seminarleiterin Sophie Weingraber aus Vechta gemeinsam den Einsatz der Studierenden an der Adolf-Kolping-Schule, aber dann machte die Corona-Pandemie ihre Planungen von heute auf morgen zunichte. Am 16. März erfolgte die vorübergehende Schulschließung und auch die Uni Vechta musste sich auf die neuen Gegebenheiten einstellen und verlagerte sämtliche Seminare in den Onlinebereich. Muhle und Weingraber mussten daher umdisponieren. Eine neue Lösung war zum Glück schnell gefunden: Bereits Ende April konnten die neuen Arbeitspakete für die Studierenden festgezurrt werden. Diese sahen vor, dass die Studierenden einen Katalog mit Leseverstehens-Fragen zum Buch „Ziemlich beste Freunde“ – dessen Lektüre die BEK-Schüler in der coronabedingten Schulschließungszeit aufbekamen – erstellten sollten. Darüber hinaus sollte von den angehenden Lehrern auch eine Hördatei zum Buch sowie ein Katalog mit Fragen zum Hörverstehen entwickelt und erstellt werden. Der komplette Austausch sowie die Vernetzung der Studenten untereinander, alles musste selbstverständlich online erfolgen. Studierende, die vorher noch nie gemeinsam ein „Offline-Seminar“ besucht hatten, lernten sich nun in der digitalen Welt kennen.

Trotz der erschwerten Bedingungen war die Kooperation auch in diesem Jahr ein voller Erfolg und das Team BEK freute sich riesig über die tollen Materialien, die im neuen Schuljahr im Fach Deutsch Verwendung finden. Dennoch wünschen sich alle Projektbeteiligten, dass die Zusammenarbeit im neuen Schuljahr wieder in der „alten“ Form stattfinden kann.

Anbei noch ein Bericht der der Seminarteilnehmerin Jana Hamann, der zeigt, dass das neue Konzept trotz aller Widrigkeiten aufgegangen ist:

Das Modul „PB-121 (Sprach-) Bildung im Migrationskontext – theoretische Grundlagen und praktische Erprobung“ bietet den Student*innen einen umfassenden Einblick in die Herausforderungen  und Barrieren im Zugang von Schüler*innen mit Migrations-/Fluchthintergrund zum deutschen Bildungssystem und wie diese Herausforderungen und Barrieren, vor allem durch didaktische und methodische Konzepte, erfolgreich überwunden werden können. Das Modul findet nicht nur in theoriebasierten Blockseminaren statt, sondern ermöglicht den Student*innen auch eine praxisorientierte Erprobung durch die Zusammenarbeit mit Schüler*innen der Adolf-Kolping-Schule. Leider war die praktische Erprobung dieses Jahr, aufgrund von Corona, nicht möglich. Dies ist sehr schade, da praktische Erprobungen immer wichtige Erfahrungen sind, die man sammeln kann und es sehr aufregend gewesen wäre, in den Klassen zu unterrichten und die Gegebenheiten selbst miterleben zu können. Außerdem hätte uns diese eine gute Gelegenheit geboten, die erlernten Konzepte anwenden zu können und somit zu sehen, wie sie umsetzbar sind und welche Konzepte sich bewähren.

Dennoch haben wir die Möglichkeit bekommen, die Adolf-Kolping-Schule durch die Gestaltungen von Fragen zu dem Buch „Ziemlich beste Freunde“ zu unterstützen. Diese Fragen waren in Gruppenarbeit zu erstellen und es musste schnell eine Alternative, zu persönlichen Treffen, gefunden werden. Unsere Gruppe hat sich dann für das Medium Skype entschieden, da wir dort problemlos miteinander sprechen können und uns auch durch die Kamera besser kennenlernen konnten. Das Medium WhatsApp haben wir dazu genutzt, Termine für unsere Online-Meetings auszumachen und Fragen zu bestimmten Aufgaben zu klären. Somit haben wir eine super Alternative gefunden, trotz der besonderen Situation, erfolgreich an den Aufgaben arbeiten zu können. Wir bedanken uns herzlich bei der Adolf-Kolping-Schule für die Zusammenarbeit und hoffen, dass die Aufgaben erfolgreich im Unterricht eingesetzt werden und die Schüler*innen in ihrem Leseverständnis unterstützen.“

Infos und Bilder: Konrad Muhle