Vom einstigen Schüler zum Studiendirektor an der AKS: Dieter Kampsen lenkt die Geschicke der Metalltechnikabteilung an der AKS

Sichtlich entspannt sitzt Dieter Kampsen in seinem Büro, als ich ihn zu einem Gespräch treffe. Der 57-jährige Dammer hat allen Grund zur Freude: Seit dem 22. November 2024 ist er offiziell Studiendirektor der Adolf-Kolping-Schule Lohne und übernimmt neben der Abteilungsleitung für Metalltechnik auch einen festen Platz in der erweiterten Schulleitung. Ein Meilenstein, der seine langjährige Laufbahn an der Schule krönt – doch von einer großen Selbstinszenierung ist Kampsen weit entfernt. Kampsen, bekannt für seine Bodenständigkeit, macht kein Geheimnis daraus, dass er sich trotz der neuen Rolle nicht anders fühlt als vorher: „Ganz ehrlich: Es fühlt sich noch genauso an wie vorher.“

Doch wie kam es dazu, dass der erfahrene Lehrer und ehemalige Teamleiter der Kunsstofftechnik sich auf die Stelle als Studiendirektor bewarb? „Lange Zeit habe ich überhaupt nicht mit dem Gedanken gespielt“, gibt er offen zu. Der Wendepunkt kam erst, als sich abzeichnete, dass die Stelle vakant wird. Kollegen und vor allem sein Vorgänger Andreas Gobba, der ihm stets beratend zur Seite stand, motivierten ihn dazu, den nächsten Karriereschritt zu wagen. „Es hat einige Zeit und viele Gespräche gebraucht, bis ich mich wirklich mit dem Gedanken angefreundet habe“, erklärt er. „Aber irgendwann war da der Funke, und aus dem kleinen Funken wurde ein kleines Feuer.“

Außerdem habe es auch familiär einfach gepasst, lässt er mich wissen. Als Abteilungsleiter sei man doch deutlich länger in der Schule, vor zwei Jahren hätte er sich definitiv nicht vorstellen können, diesen Posten anzunehmen, dafür sei ihm die Zeit mit der Familie zu kostbar. „Das Privatleben muss immer auch zum Berufsleben passen, damit man nicht hin- und hergerissen ist. Von daher sei es einfach der perfekte Zeitpunkt gewesen und er könne ohne schlechtes Gewissen seine ganze Tatkraft an der AKS ausleben, für die er noch einiges an Visionen in petto hat. Nicht nur die Abteilung Metalltechnik möchte er durch Weiterentwicklung zukunftsfähig machen, sondern vor allem auch das schulische Miteinander stärken. Ein Anliegen, das sich wie ein roter Faden auch durch seine bisherige Laufbahn zieht. Besonders wichtig war ihm in der Entscheidungsphase daher auch die Unterstützung von Schulleiter Martin kleine Bornhorst: „Als er mir signalisiert hat, dass er mir den Posten zutraut, stand mein Entschluss, mich zu bewerben, endgültig fest.“

Mit seinem neuen Amt schließt sich ein Kreis, denn Kampsen ist eine Persönlichkeit, die mit der Schule fest verwurzelt ist. Seine Laufbahn begann bereits 1983, als er als Schüler die Schulbank der Berufsschule drückte. Nun, mehr als vier Jahrzehnte später, lenkt er als Abteilungsleiter Metalltechnik und Mitglied der erweiterten Schulleitung die Geschicke der Schule mit. Doch von Routine keine Spur: „Jede Woche kommt eine neue Herausforderung“, berichtet der 57-Jährige mit Begeisterung. „Es macht unglaublich viel Spaß, mich in Themen einzuarbeiten, die neu für mich sind, und Verantwortung für die ganze Abteilung zu übernehmen.“

Während viele Kollegen ihre Beförderung nutzen, um an eine neue Schule zu wechseln, hat Kampsen nie daran gezweifelt, dass Lohne der richtige Ort für ihn ist. „Ich bin 1983 als Schüler an die AKS gekommen und war auch während meines Referendariats 1995 hier“, erzählt er. Fast hätte er die Schule nach dem Referendariat verlassen müssen, da zunächst keine Stelle frei war. „Als dann doch eine Position frei wurde, wusste ich, dass ich bleiben möchte – und das hat sich bis heute nicht geändert.“

Die AKS Lohne ist für ihn weit mehr als nur ein Arbeitsplatz. „Die Atmosphäre hier ist besonders, und das Kollegium ist toll. Es gibt wenige Schulen, die so viele Freiräume und Entfaltungsmöglichkeiten bieten wie die AKS.“ Beinah wäre Kampsen gar kein Lehrer geworden. Nach seiner Ausbildung zum Maschinenschlosser bei der Lemförder Metallwaren AG (heute ZF) und dem Fachoberschulabschluss an der AKS studierte er Maschinenbau in Osnabrück und schloss das Studium als Diplomingenieur Maschinenbau ab. Ein Gespräch mit Kommilitonen brachte ihn schließlich auf die Idee, doch Lehrer zu werden. „Im siebten Semester hörte ich vom Aufbaustudiengang Lehramt in Hannover – das klang für mich sofort spannend.“ Die Entscheidung war der Beginn einer Laufbahn, die ihn zurück zu seinen Wurzeln führte. Und so studierte Kampsen dann in Hannover nochmal auf Lehramt (Fächerkombination Metalltechnik und Politik) und kam dann erneut nach Lohne und dieses Mal um dauerhaft zu bleiben.

„Ich identifiziere mich voll und ganz mit der Metalltechnik“, erklärt er. „Das ist meine Abteilung, hier bin ich zuhause.“ Auch die Praxis liegt ihm am Herzen: „Wenn ich einen anderen Beruf ausprobieren könnte, würde ich einfach gerne mal wieder an die Drehbank. Manchmal vermisse ich es, selbst mit Werkstoffen zu arbeiten.“

Kampsens Karriere als Leiter der Abteilung II begann bereits kommissarisch im Mai 2024 – eine Zeit, die von intensiver Einarbeitung geprägt war. „Das Bewerbungsverfahren war umfangreich: Unterrichtsbesuche, ein Gespräch mit der Dezernentin und die Leitung einer Abteilungssitzung. Danach hieß es erst mal wochenlang warten – keine einfache Zeit.“ Doch als die kommissarische Leitung begann, ging alles schnell. „Ich bekam mein eigenes Büro, Schlüssel und alle Vollmachten. Ab da wusste ich: Jetzt geht es los.“ Unterstützung erhielt er dabei vor allem von Kollegen wie Michael Bartel und Astrid Dahlbüdding. „Ohne sie wäre der Einstieg deutlich stressiger gewesen. Die Zusammenarbeit in der erweiterten Schulleitung ist extrem wertschätzend.“

Als Abteilungsleiter ist Kampsen nicht nur für die Organisation der Metalltechnikabteilung inklusive der Vertretungsplanung („zeitintensiver als gedacht“) zuständig, sondern fühlt sich auch verantwortlich für das Miteinander im Kollegium. „Mir ist es wichtig, alle ins Boot zu holen, Entscheidungen gemeinsam zu treffen und Talente zu fördern.“ Seine Tür steht immer offen, Kompromisse seien ihm äußerst wichtig, doch er betont auch: „Am Ende muss einer immer die Entscheidungen treffen und diese liegen in letzter Verantwortung beim Abteilungsleiter.“ Seine Rolle verlangt daher manchmal auch, Grenzen zu setzen – eine Herausforderung, wenn man jahrelang mit den Kollegen auf Augenhöhe zusammengearbeitet hat. „Es ist ein Spagat, aber durch Reflexion und faire Entscheidungen kann man den meisten gerecht werden. Und Fehler? Die werden verziehen, wenn man authentisch bleibt.“

Für die kommenden Jahre hat Kampsen klare Ziele: „Ich möchte, dass sich jeder Kollege in der Abteilung wohlfühlt und dass wir technisch und personell gut aufgestellt sind.“ Digitalisierung spielt dabei eine wichtige Rolle: „Wir haben tolle Ressourcen, wie unsere Schulcloud, die wir noch stärker nutzen möchten.“ Zudem möchte er den Nachwuchs für handwerkliche Berufe begeistern: „Hier müssen wir enger mit allgemeinbildenden Schulen kooperieren und zeigen, wie spannend Metalltechnik sein kann.“

Auch abseits der Schule ist Kampsen ein echtes „Urgestein“: In seiner Freizeit entspannt er beim Fitnesstraining, in der Sauna oder bei der Gartenarbeit. Als Dammer ist er zudem leidenschaftlicher Unterstützer des Dammer Carnevals – natürlich mit C! „Wir haben eine eigene Gruppe und bauen jedes Jahr einen Wagen. Das gehört einfach dazu.“ Sein Lebensmotto? „Ich habe keins“, sagt er lachend. „Aber für mich zählt, Spaß an der Arbeit zu haben und mit den Menschen, die mich umgeben, etwas zu bewegen.“

Wir sind uns sicher, dass Dieter seine Rolle als Abteilungsleiter an der AKS mit Begeisterung und Tatkraft ausfüllen wird. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch vom ganzen Team und weiterhin viel Freude und Erfolg bei allen neuen Herausforderungen.

Kirsten Teupen für die AKS