Unterricht in Corona-Zeiten: Was passiert eigentlich wenn der Lehrer plötzlich in Quarantäne muss?

Damit hatte AKS-Kollege Matthias Sieverding selbst nicht gerechnet, dass es ihn von heute auf morgen erwischen würde und er sich aus dem laufenden Schulbetrieb unmittelbar in eine mehrtägige Quarantäne begeben muss. Doch leider stellte sich vor knapp zwei Wochen heraus, dass ein Schüler aus einer seiner Klasse positiv auf das Corona-Virus getestet worden war und somit alle näheren Kontaktpersonen (Mitschüler und Lehrer) ins Homeoffice geschickt wurden.

Als Außenstehender mag man da vielleicht denken: Kein Problem, dann machen eben Klasse und Lehrer von zuhause aus Unterricht. Aber gerade Theorielehrkräfte wie Sieverding, die Fächer wie Deutsch und Politik unterrichten, sind natürlich nicht nur in einer Klasse eingesetzt. Was also tun, wenn plötzlich mehrere Lehrkräfte nicht verfügbar sind, der Unterricht in anderen Klassen aber irgendwie weitergehen muss? Dank der Erfahrungen aufgrund der Schulschließungen aus Frühjahr, konnte die AKS in diesem Fall relativ schnell und flexibel reagieren. Klaus Ostendorf, der stellvertretende Schulleiter der AKS und IT-Mitarbeiter Jochen Wolfram hatten die Zeit in den Sommerferien nämlich genutzt, um das technische Equipment der AKS für den Fall der Fälle aufzurüsten. Und so mussten die Lernenden von Herrn Sieverding während seiner Quarantäne-Zeit doch nicht vollständig auf ihren Lehrer verzichten. Pünktlich nach dem Pausenklingeln schloss Sieverding den virtuellen Klassenraum in der Video-Konferenzplattform Jitsi-Meet aus seinem heimischen Arbeitszimmer auf, während die Schülerinnen und Schüler der BES-2 von Herrn Wolfram in ihren Klassenraum an der AKS gelassen wurden und mit der Technik des Videounterrichts bekannt gemacht wurden.

Ein bisschen komisch fühlte sich der Online-Unterricht schon an, da die Verbindung anfänglich etwas hakte oder Zeitverzögerungen aufwies. Dies führte dazu, dass die Arbeitsatmosphäre innerhalb der Lerngruppe über 90 Minuten hinweg sehr konzentriert blieb. Dennoch waren sich beide Seiten der Experiment-Teilnehmer am Ende recht schnell sicher: Es gehe nichts über den normalen Unterricht, vor allem das persönliche (Unterrichts-)Gespräch sei durch nichts zu ersetzen. Bleibt also im Sinne aller Beteiligten zu hoffen, dass der Online-Unterricht in nächster Zeit nicht zur Regel wird.

 

Fotos: Muhle