Am 28. und 29. Mai verließen die Schülerinnen und Schüler der Klasse FSK 1 (Fachschule Maschinentechnik – Schwerpunkt Kunststoff/ Kautschuktechnik) gemeinsam mit ihren Lehrern Stephan Kleinschmidt und Andreas Kehlenbeck ihre gewohnte Lernumgebung, um sich an außerschulischen Lernorten intensiv mit der Thematik „Teamfähigeit“ auseinanderzusetzen. Diese gilt zurecht als eine der wichtigsten Schlüsselqualifikationen des modernen Arbeitslebens. Betriebe sind darauf angewiesen, dass unterschiedliche Menschen auf der Grundlage der verschiedensten Konzepte gemeinsam Ziele erreichen können.
Kaum verwunderlich also, dass Teamfähigkeit inzwischen in nahezu jeder Stellenausschreibung gefordert wird. Was aber bedeutet Teamfähigkeit eigentlich genau? Wie lässt sich Teamarbeit in der Praxis perfektionieren? Wie funktionieren Teams überhaupt? Wer eignet sich für welche Teamrolle? Wie kann man an seiner eigenen Teamfähigkeit arbeiten? Diesen und vielen weiteren Fragen widmete sich die FSK1 am ersten Teamtag gemeinsam mit dem Diplom-Pädagogen, Referenten, Coach und Mediator Klaus Gurland im Ludgeruswerk in Lohne. Gurland verfügt aufgrund seiner langjährigen beruflichen Tätigkeit über umfassende Erfahrungen in der Begleitung und bei der Einführung von Teamarbeit und Teamstrukturen in Wirtschaftsunternehmen und Schulen.
Gemeinsam mit den Fachschülern erarbeitete Gurland am ersten Teamtag in der Zeit von 8:30 bis 16 Uhr in praxisnahen Übungen, die durch theoretischen Input angereichert wurden, zunächst einmal die Grundstruktur von Teamarbeit. Hierbei ging es in erster Linie um die Team-Zusammensetzung im Allgemeinen und damit verbunden natürlich auch um die richtige Besetzung einzelner Teamrollen. Sprich wie setze ich beispielsweise ein bestimmtes Projekt-Team zusammen, welche Rollen und Präferenzen sind für das angestrebte Ergebnis zu berücksichtigen? Die Teilnehmer des Teamtages mussten hierbei auch eigene Stärken und Schwächen in den Blick nehmen, um sich als Teammitglieder gegenseitig sinnvolle Rollen zuzuteilen.
Nach den Basics zur Zusammenstellung von guten Teams und einer Mittagspause, ging es im zweiten Teil am Nachmittag um Kommunikation und Abläufe innerhalb einzelner Teams. Von Gurland gesetzte Schwerpunkte waren hierbei zum Beipiel: – Vom „Forming“ zur „Performing“: Verschiedene Phasen der Teamentwicklung kennen und bewusst gestalten; Zielfindung und Zielsteuerung in der Teamarbeit; Wertschätzende und zielorientierte Kommunikation; Verbindlichkeit und Vertrauen in der Zusammenarbeit herstellen.
Der informative Auftakttag endete mit einer abschließenden Feedbackrunde. Besonders positiv behielten die Schülerinnen und Schüler das so genannte NASA-Spiel in Erinnerung, bei dem es darum geht unterschiedliche Entscheidungsfindungsprozesse in Einzel-, Gruppenarbeit und Delegation zu verdeutlichen. Hierbei kristallisierte sich u.a. Folgendes als Fazit heraus: Ganz gleich ob es perfekt funktioniert oder nicht, Teamergebnisse sind immer besser als Einzelergebnisse. Ein Team muss harmonisieren, auch ohne die „Wünsch dir was Komponente“. „Nur wer sich richtig positioniert wird zufrieden“
Am zweiten Teamtag hatte die FSK 1 heute beim Outdoor-Training in Form einer Kanutour nochmals die Gelegenheit, das Erlernte durch Umsetzung in der Praxis zu vertiefen. Dafür wurde bei schönstem Wetter die Tour von Lembruch am Dümmer See nach Diepholz ausgewählt.
Finanziell möglich wurde dieses Pilotprojekt „Teamtage“ durch einen einen hohen Eigenanteil der Schüler sowie eine großzügige Spende des Fördervereins! Die Schülerinnen und Schüler waren sich am Ende der Teamtage einig, dass diese künftig einen festen Platz in der zweijährigen Technikerschule finden sollten. Die Organisatoren würden sich freuen, in den nächsten Jahren weiter auf die Unterstützung des Fördervereins und vielleicht weiterer Gönner zurückgreifen zu können, um dieses Event noch weiter ausbauen zu können.