„Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt“, so lässt sich die diesjährige Sportler gegen Hunger Aktionswoche an der Adolf-Kolping-Schule ganz gut zusammenfassen. Corona oder besser gesagt, die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie durch die Bundes- und Landesregierungen stellten das Organisatorenteam um Katharina Niemeyer und Andreas Kehlenbeck vor ungewohnte Herausforderungen.
Langfristige Planbarkeit? Fehlanzeige. Bereits in der Vorbereitung der Aktionswoche wurde allen Beteiligten schnell klar, dass ohne Flexibilität dieses Mal nichts funktionieren würde. Es grenzte beinah schon an ein Wunder, dass die Auftaktveranstaltung mit Carsten Boning von der OV wie gewohnt stattfinden konnte. Die diesjährigen Elftklässler des Beruflichen Gymnasiums Technik erhielten Hintergrundinformationen zur Geschichte und zum Projekt Sportler gegen Hunger. In den Folgewochen feilten die Lernenden gemeinsam mit ihrem Religionslehrer Eike Zorndt an ihren eigenen Präsentationen. Anfang Dezember sollten die Präsentationen fertig sein. Die Elftklässler wollten dann durch die anderen Klassen der AKS ziehen, um das Charity-Projekt vorzustellen und mithilfe des Losverkaufs Spendengelder – zusätzlich zu den Turnierstartgeldern – generieren. Soweit der Plan.
Bereits kurze Zeit nach dem Projektstart zeichnete sich ab, dass die persönliche Vorstellung des Projektes durch die Elftklässer nicht mehr mit den geltenden Hygieneschutzmaßnahmen zu vereinbaren war. Das sogenannte „Kohortenprinzip“ soll die Vermischung einzelnen Lerngruppen verhindern. Der Flexibilität sei Dank, wurde schnell eine Lösung gefunden: Herr Zorndt wurde kurzerhand zum Regisseur und Kameramann und zeichnete die Präsentation einer Gruppe als Video auf. Mit einem Vorwort von Schulleiter Martin kleine Bornhorst, einigen Special-Effekts und musikalischer Untermalung entstand ein toller SgH-Informationsclip, der dank Schulcloud in jedem Klassenzimmer hygienisch einwandfrei abgespielt werden konnte.
Kurze Zeit später, wie sollte es auch anders sein, tauchte die nächste Herausforderung auf. Der praktische Sportunterricht wurde vom Lehrplan gestrichen. Nun stand fest: Die 28. Aktionswoche musste erstmals ohne die beliebten Volleyball- und Fußballturniere in der Kreissporthalle auskommen. Auch dem, durch Sportlehrer Ramon Buxhovi initiierten Versuch, einen Corona-konformen Freiluft-Menschenkicker auf die Beine zu stellen, wurde mit der pandemiebedingten frühzeitigen Schulschließung vor Weihnachten ein Strich durch die Rechnung gemacht. Das von den Fachpraxiskollegen Matthias Baumann und Michael Schmidt liebevoll restaurierte Spielgerät musste ungenutzt eingemottet werden.
So kam es, dass der Losverkauf in diesem Jahr zur alleinigen „Challenge“ der SgH-Aktionen an der AKS wurde. An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass diese Tatsache nicht an den fehlenden Ideen seitens der AKS-Gemeinschaft gelegen hat, sondern schlicht an der Unmöglichkeit, bewegungsaktive Angebote im Rahmen der coronabedingten Vorgaben für den Schulbetrieb umzusetzen. Das außerordentliche Engagement der vielen Kolleginnen und Kollegen der AKS zeigte sich auch im Ergebnis des Losverkaufs, der trotz ungewohnter Rahmenbedingungen hervorragend lief. Insgesamt konnten ca. 2000,00 Euro zur Unterstützung der SgH-Projekte gesammelt werden.
Auch wenn es schwierig ist, im Rahmen des Besonderen das Besondere besonders hervorzuheben, so soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass die Klasse MIM2A alleine 225,00 Euro spendete und ein Zimmerer-Azubi Lose im Wert von 70 Euro kaufte. Auch das Lehrerkollegium unterstützte die SgH-Spendenaktion tatkrätig, so landeten zum Beispiel 160 Euro Restgeld einer Schuljahresabschluss-Fahrradfahrt im Spendentopf.
Die Klasse MAS4A sammelte 141 Euro und 49 Cent in Hartgeld ein, was einem Metallgewicht von ca. 2 kg entspricht. Damit legten sie den Grundstein für die Umrechnung des eingesammelten Hartgeldes in Euro: Wenn 2 kg 140 Euro entsprechen, dann entspricht 1kg Hartgeld 70 Euro und 2000 Euro entsprechen demzufolge 28,57 kg…
Kreativ waren darüber hinaus auch die Behältnisse, in denen die gesammelten Euro liebevoll verpackt wurden. Neben Umschlägen in allen erdenklichen Variationen, selbstgebastelten Kuverts, die an den Rand ihrer Belastbarkeitsgrenze kamen, erfreuten sich auch prall gefüllte Kunststoff-Tütchen großer Beliebtheit. Im Auge des Betrachters lieferten sich Papier- und Hartgeld einen scheinbaren Wettkampf, um den verfügbaren Platz. Glücklicherweise griff die Kontaktsperre an dieser Stelle nicht.
Die AKS sagt allen Losverkäufern und Spendern „Danke“ für die Unterstützung und Treue, auch wenn in diesem Jahr wirklich alles anders war.
Infos und Bilder: Andreas Kehlenbeck