Nach fast zweijähriger Corona-Pause war es am Donnerstag, den 09.06.2022 endlich wieder soweit: Die diesjährigen Projektarbeiten der Zwölftklässler des Beruflichen Gymnasiums Technik mussten nicht intern abgehalten werden, sondern konnten vor einem großen Publikum präsentiert werden. Umso größer war die Freude und Aufregung bei den angehenden Gymnasiasten, die ohnehin seit Wochen auf den Projektstichtag hin gefiebert hatten. Die Sorge, dass etwas nicht so laufen könnte, wie geplant stellte sich aber als unbegründet heraus. Vor allem die Elftklässler, die im nächsten Jahr selbst Projektarbeiten umsetzen müssen, zollten ihren älteren Mitschülern nicht nur vollsten Respekt und Anerkennung, sondern waren auch dankbar schon einmal erste Einblicke in das Projektprozedere zu erhalten. Insgesamt präsentierten am Donnerstag sechs Projektgruppen ihre Arbeitsergebnisse in der Aula der AKS.
Die Gruppeneinteilung war per Losverfahren bestimmt worden, dennoch wuchsen alle Teams innerhalb kürzester Zeit zusammen, wie man auch an den überzeugenden Endergebnissen sehen konnte. In der knapp zwölfwöchigen Projektphase musste jede Gruppe nicht nur eine Bechersortieranlage – die pro Minute 18 Becher in drei unterschiedlichen Farben sortieren kann – entwickeln und konstruieren, sondern auch noch ein Pflichtenheft als Projektdokumentation erstellen sowie eine PowerPoint Präsentation für ihren großen Auftritt vor Publikum. Unterstützung in der intensiven Arbeitsphase erhielten die Lernenden von ihren Lehrkräften Michael Bartel (Mechatronik), Andreas Ebbeke (Fachpraxis Elektrotechnik) und Lars Schale (Fachpraxis Metalltechnik). In der Regel wurde während der gemeinsamen Unterrichtszeit in den Werkstätten der AKS getüftelt und gebaut. Aufgrund einiger krankheitsbedingter Ausfälle, mussten einige Gruppen einen Teil der Restarbeiten aber auch zuhause vornehmen und hierbei die ein oder andere Nachtschicht einlegen. Nach einer mehrtägigen Ideenfindungsphase wurden die einzelnen Projekte festgezurrt und die konkrete Umsetzungsphase begann. Hierbei standen die Materialauswahl und Materialbeschaffung zunächst im Vordergrund. Zwar erhielt jedes Team eine Platte, die als Unterkonstruktion der Sortieranlage verwendet werden konnte, Sensoren und andere technische Details wurden jedoch individuell beschafft. Das vorgegebene Budget von 3000 Euro pro Anlage durfte hierbei nicht überschritten werden.
Aufgrund der Tatsache, dass die Sortieranlage die Becher nach drei unterschiedlichen Farben sortieren können sollte, war die größte Herausforderung die Beschaffung eines hierfür geeigneten Sensors. Kurzerhand schrieben die Lernenden Firmen an, erläuterten ihre Problematik und baten um nähere Produktinformationen. Manch ein Vertreter ließ es sich nicht nehmen und kam für eine Präsentation seiner Sensortechnik sogar in die AKS, sodass die Lernenden die technischen Bauteile auch unter den vor Ort gegebenen Bedingungen testen konnten. Konkurrenzdenken gab es hierbei nicht, die Teams tauschten Knowhow aus und halfen sich gegenseitig dabei, die besten Sensoren zu beschaffen.
Im Rahmen der Projektvorstellungen am Donnerstag präsentierten die einzelnen Gruppen nicht nur ihre fertigen
Am Ende des Präsentationstages gaben sich die Lernenden zwar selbstkritisch im Hinblick auf Kleinigkeiten, die noch zu optimieren seien. In einem waren sich aber alle einig: Das Projekt hat riesigen Spaß gemacht, alles lief nach Plan und alle Gruppen haben tolle Ergebnisse erzielt.
Vielen Dank an alle Beteiligten für die zahlreichen interessanten Einblicke und technischen Erläuterungen.
Fotos: Bartel & Grothaus