Projektpräsentation der FSK2 rund um das Thema „Kunststoffverarbeitung“  

Am Dienstag, den 04. Juni 2019 fand die Präsentation der Projektarbeiten der Fachschülerinnen und -schüler Maschinentechnik – Schwerpunkt Kunststoff-/ Kautschuktechnik im Blitz der AKS Lohne statt. Die Projekt- bzw. Facharbeit stellt einen elementaren Bestandteil der Ausbildung dar. Die BbS-VO sieht vor, dass die Lernenden eine komplexe praxisbezogene Aufgabe unter übergreifender Themenstellung bearbeiten.

Zu Beginn des Schuljahres wurde den angehenden Absolventen der Fachschule daher zunächst das benötigte Fachwissen zur Bewältigung der Projektaufgabe vermittelt. Anschließend durften die Schülerinnen und Schüler rund zehn Wochen lang an zwei Schultagen an ihren Projekten arbeiten. Die Durchführung und Umsetzung der einzelnen Projekte fand zum einen in der Regel in Dreierteams, zum anderen in Kooperation mit einem Betrieb aus der Wirtschaft statt. Die Projektarbeit musste praxisbezogen sein und zeichnete sich dadurch aus, dass sie…

  • … einen entsprechenden Umfang besitzt,
  • … ein vielfältiges Fachwissen erfordert,
  • … nach Projektmanagementmethoden bearbeitet wird,
  • … durch eine selbstständige Planung, Durchführung und Kontrolle bearbeitet wird.

Die betreuenden Lehrkräfte Stephan Kleinschmidt, Dieter Kampsen, Christian Meyer-Abich und Christian Grote standen ihren Schützlingen ebenso wie die teilnehmenden Unternehmen während der Projektphase beratend zur Seite.

In diesem Jahr wurden fünf unterschiedliche Projekte rund um das Thema „Kunststoffverarbeitung“ von den einzelnen Schülerteams bearbeitet. Anhand der unterschiedlichen Projektthemen zeigte sich, wie vielfältig die Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker an der AKS Lohne ist. Die teilnehmenden Unternehmen waren nicht nur vom Engagement und unermüdlichen Einsatz der Lernenden begeistert, sondern vor allem auch von den überzeugenden Projektergebnissen.    

Anbei eine kurze Übersicht der Projekte:
  • Effiizienzsteigerung eines Spritzgießprozesses mit Qualitätsverbesserung

In diesem Projekt ging es darum, neben dem Fehlermerkmal eines „Fadens am Anschnitt“, die Zykluszeit bei mindestens gleicher Qualität an einer Kunststoffwanne zu optimieren. Durch Überprüfung von Materialien, Prozessparametern und Werkzeugkonzepten konnte die Zykluszeit um mehr als 30% reduziert werden. Dabei konnten Prozessfenster und Qualitätsmerkmale verbessert werden. Mit Hilfe einer Kostenaufstellung konnte zudem aufgezeigt werden, dass der Betrieb jetzt deutlich kostengünstiger fertigen kann.

  • Werkzeugloses Rüsten von Extrusionsanlagen

Extrusionsanlagen unterliegen bei immer geringeren Losgrößen einem häufigeren Werkzeugwechsel. Die gängige Methode mit Schraubverbindungen zu arbeiten ist sehr zeit- und kostenintensiv. In diesem Projekt wurde eine mechanische Lösung „erfunden“, die das Rüsten deutlich vereinfacht. Dem Betrieb obliegt es nun, anhand der Daten die Lösung in Pilotprojekten zu testen. Sollten die Tests erfolgreich sein, wäre es eine bahnbrechende Weiterentwicklung aus dem Hause der AKS.

  • Variation und Optimierung eines bestehenden Produktes unter Berücksichtigung patentrechtlicher und wirtschaftlicher Aspekte

Wenn es im laufenden Betrieb zu Patentverletzungen am Produkt oder am Prozess kommt, stehen Unternehmen oft vor großen Herausforderungen. Da sind dann schnelle Lösungen wichtig, um die Lieferfähigkeit ohne Patentverletzungen sicher zu stellen. In diesem Projekt wurden Alternativen gesucht, aufgezeigt und dem Betrieb als Handlungsoption zur Verfügung gestellt.

  • Untersuchung der Auswirkungen des Einsatzes von Rezyklaten auf die mechanischen Eigenschaften und Maßhaltigkeit von Verschlusselementen

Es gibt kaum andere Werkstoff, die sich so gut wie Kunststoffe nach der Nutzung verwerten lassen. Ihre chemische Struktur erlaubt dabei verschiedene Arten des Recyclings, von der rohstofflichen Verwertung einzelner Bestandteile über die werkstoffliche Wiederverwertung bis zur finalen thermischen Verwertung. Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen beinhaltet auch das Recycling von Kunststofferzeugnissen am Ende ihres Lebenszyklus. Die ideale Recyclingmethode ist, neben der Wiederverwendung von Kunststofferzeugnissen, das werkstoffliche Recycling. Dabei ist jedoch nicht zu vernachlässigen, dass die Kunststofferzeugnisse aus recycelten Material auch erhebliche Anforderungen beinhalten. In dieser Projektarbeit geht es um diese Anforderungen, die durch die Verarbeitung von Rezyklaten verwirklicht werden sollen.

  • Sicherstellung der Lieferfähigkeit durch eine flexible Backup- oder Alternativmethode

Auf Grund von Risiken bei Lieferanten kann es zu erheblichen Problemen bei der Endmontage. Der Lieferant muss als auf Probleme vorbereitet die seine Lieferfähigkeit beeinflussen könnten. Anhand von ausgesuchten Baugruppen aus dem Kunststoffbereich wird die Sicherstellung der Lieferfähigkeit von Kunststoffbaugruppe bei Ausfall eines oder mehrerer Montagesysteme betrachtet. Bisher stockte die Lieferung bei einem Ausfall eines Montagesystems. Durch flexible Backup- oder Alternativmethoden wird umgehend auf eine Störung der Montage reagiert und durch flexible Methoden die Lieferfähigkeit garantiert.

Bei Interesse erteilen die AKS-Kollegen Stephan Kleinschmidt  und Dieter Kampsen weitere Infos zu den oben genannten Projekten.