„Habe ich etwas verpasst, sind heute schon Abschlussfeiern?“, fragte eine neugierige Schülerin am Freitag, 09.06.2023 ganz aufgeregt, als sie die vielen schick angezogenen Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums Technik in der Pausenhalle der AKS erblickte. Bis zu den Zeugnisausgaben dauert es in Niedersachsen selbstverständlich noch einige Tage, aber die Zwölftklässler des Beruflichen Gymnasiums Technik hatten natürlich einen triftigen Grund, um in ihrem feinsten Zwirn zur Schule zu kommen: Die Präsentation ihrer „Becher-Positionierungs“-Projektarbeiten.
Lange hatten die insgesamt 37 Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums Technik auf diesen besonderen Tag hin gefiebert. Bereits im Januar erteilten ihre Lehrkräfte Michael Bartel, Andreas Kehlenbeck, Andreas Ebbeke und Lars Schaale den Startschuss für das fächerübergreifende Theorie-Fachpraxisprojekt, an dem bis Mitte Mai getüftelt werden durfte. Die diesjährige Aufgabenstellung konfrontierte die Lernenden mit folgenden Anforderungen, für die sie individuelle Lösungsansätze konzipieren mussten: Sechs Becher in 60 Sekunden lagerichtig positionieren. Neben der konkreten Aufgabenstellung erhielten die Zwölftklässler zudem noch Angaben zu einzuhaltenden Rahmenbedingungen. So durfte das Kostenbudget beispielsweise 4700 Euro nicht überschreiten (2500 € Anschaffungskosten, 500 € Wartungskosten und 1700 € Inbetriebnahme). Zusätzlich zur funktionstüchtigen Becherpositionierungsanlage musste jeder der insgesamt 11 Projektgruppen noch eine schriftliche ausformulierte Projektmappe abgeben, bei der in diesem Jahr erstmals die Deutsch-LK-Lehrerinnen unter die Arme griffen. Frau Böckermann und Frau Meiners arbeiteten mit den Schülerinnen und Schülern nicht nur am sprachlichen Feinschliff der Projektmappen, sondern erstellten mit den Lernenden auch gemeinsam die Präsentationen für den großen Auftritt am 09.06., denn in diesem Jahr fand erstmalig auch eine Präsentation der Projektarbeiten für Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 der umliegenden Realschulen statt, die Abteilungsleiter Michael Bartel kurzerhand eingeladen hatte. Selbstverständlich zählten auch die diesjährigen Elftklässler zum Publikum, um sich schon mal einen Überblick zu verschaffen, was sie selbst im nächsten Jahr erwartet.
Neben konkreten Einblicken in die Planung, die Umsetzung sowie den Fortschritt der jeweiligen Becherpositionierungs-Bauvorhaben, erhielt das Publikum der Projektpräsentationen auch eine Vorstellung von den Schwierigkeiten, mit denen jede Gruppe im Rahmen ihrer Arbeitsphasen konfrontiert wurden, und für die kreative Lösungen gefunden werden mussten. So gab es beispielsweise Lieferschwierigkeiten bei bestimmten Sensoren oder eine anspruchsvolle Programmierungsaufgaben lieferten ungeahnte Hürden.
Am Ende schafften es aber alle Teams, bestehend aus zufällig zusammengelosten Gruppenmitgliedern, mithilfe ihrer Vorkenntnisse aus den Fächern Informationsverarbeitung, Elektrotechnik und Metalltechnik, ein vorzeigbares, funktionstüchtiges Team-Projekt inklusive Projektmappe auf die Beine zu stellen. Es sei ein anspruchsvolles Projekt gewesen, bilanzierte eine Gruppe im Rahmen ihrer Präsentation ehrlich. Die schwierigste Aufgabe, die sie bisher im Rahmen des Beruflichen Gymnasiums Technik hätten absolvieren müssen, wenn man von den Spanischklausuren einmal absehen würde. Aber – so lautet das einheitliche Fazit aller Gruppen – die gemeinsame Arbeit hätte auch zusammengeschweißt. Jedes Mitglied hätte relativ schnell seinen Platz im Team gefunden und sich entsprechend seiner Stärken im Arbeitsprozess einbringen können.
So entwickelten die einen Gruppenmitglieder Prototypen aus Pappe, während andere dann die konkrete Umsetzung in die Praxis übernahmen und ihre Passion fürs Schweißen und Schrauben, Programmieren oder die Kostenkalkulation entdeckten. In der Regel wurde das „Feintuning“ am Ende dann aber wieder von allen Gruppenmitgliedern gemeinsam in Angriff genommen, ebenso wie die öffentliche Präsentation an diesem Freitag.
Nach dem offiziellen Präsentations-Teil, für den die Zwölftklässler nicht nur jede Menge Applaus, sondern auch noch eine Benotung von den involvierten Lehrkräften erhielten, hatten alle interessierten Lernenden und Lehrenden der AKS noch Gelegenheit, die selbstgebauten Anlagen zu bewundern und sich deren Funktionsweise von den jeweiligen Entwicklern erklären zu lassen.