Die meisten der Azubis zum Packmitteltechnologen an der AKS Lohne kommen im Rahmen ihrer Lehrzeit so gut wie gar nicht mit Papier in Berührung. Sie arbeiten überwiegend in Kunststoffverarbeitenden Betrieben, in denen sich fast alles rund um Folien oder Verpackungen aus Plastik dreht. Nicht nur in einzelnen Lernfeldern im Schulunterricht, sondern auch in der IHK-Abschlussprüfung kommen die Lernenden jedoch um das Thema “Papier” nicht herum.
Eine große Rolle spielen in diesem Zusammenhang auch die so genannten “Papiermaschinen”, mit denen sich Verpackungen aus Papier herstellen lassen. Die Firma Delkeskamp aus Nortrup besitzt nicht nur eine solche Maschine, sondern ist generell, was Papier- und Wellpappenverarbeitung angeht, ein Spezialist in der Region. Umso erfreulicher, dass Azubis aus anderen Unternehmen immer gerne gesehen sind und ihr Papier-Know-How bei Betriebsbesichtigungen auffrischen dürfen.
Am Dienstag (05.11.2019) machten sich die Klassen MVM 2 und 3 daher mit ihren Lehrkräften Christina Richter, Kirsten Grothaus und Stephan Kleinschmidt auf den Weg nach Nortrup, um die Firma Delkeskamp zu besichtigen. Zuvor wurde das Thema im Schulunterricht aufbereitet, sodass die Lernenden wussten, wie der Rohstoff/ Faserstoff für Papier hergestellt wird.
Die Firma Delkeskamp bereitet Altpapier in einem mehrschrittigen Verfahren so auf, dass daraus wieder Papier für eigene Wellpappen oder Papiere zum Verkauf an externe Unternehmen hergestellt wird. Während des Rundgangs über das Betriebsgelände, bei dem die Lohner Azubis von den Delkeskamp-Auszubildenden Lina, Mari, Julian und Marlon herumgeführt wurden, konnte hautnah erlebt werden, unter welchen Bedingungen und Arbeitsschritten das neue Papier entsteht. In einem ersten Arbeitsschritt – unter enormem Aufwand von Hitze und Feuchtigkeit – werden Verunreinigungen und andere Substanzen vom Altpapier getrennt, um den reinen Papierfaserstoff zu gewinnen. Für die Schüler war es beeindruckend zu sehen, wie aus der anfänglichen schlammigen, stinkenden Masse schließlich durch die Zuführung entsprechender Additive und Füllstoffe am Ende Papier wurde. Die Fasersuspension, die anfänglich einen Wasseranteil von über 98 % hat, wird in der Papiermaschine so lange mit Hitze und Druck bearbeitet, bis der Wasseranteil der fertigen Papierrollen nur noch bei ca. 7 % liegt. Um den Wasseranteil soweit zu reduzieren bedarf es beeindruckender Ingenieurskunst, bestehend aus Sieben, Pressen und Trockenzylindern gepaart mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1000m/ Minute (60 km/h).
Neben der Papieraufbereitung dreht sich bei Delkeskamp viel um Wellpappen und bedruckte Kartons, sowie Verpackungen aus EPS (umgangssprachlich Styropor) z.B. für die Lebensmittelbranche. Selbstverständlich führten die Azubis von Delkeskamp die Gäste aus Lohne auf ihrem Rundgang auch in diese Bereiche, erklärten die wichtigsten Arbeitsschritte und beantworteten neugierige Fragen. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Lina, Mari, Marlon und Julian für die tolle Organisation und Durchführung der Betriebsbesichtigung.
In den Firmenhallen durften keine Bildaufnahmen gemacht werden, in diesem Werbevideo für den Ausbildungsberuf zum Packmitteltechnologen bei Delkeskamp bekommt man aber einen kleinen Einblick in die Papierherstellung.