Ohrenbetäubender Lärm, selbstgebaute Flugobjekte und Cocktails to go – 13B des BGT präsentiert praktische Arbeiten

„Wenn ich nicht gerade in der Schule war, habe ich eigentlich Tag und Nacht an meiner Drohne gebastelt“, berichtet Henning Wöhrmann. Er und seine Mitschüler/innen aus der Klasse 13 B des Beruflichen Gymnasiums Technik präsentierten heute (14.03.2019) an der AKS ihre Projektarbeiten, die im Rahmen des Mechatronikunterrichts bei Herrn Holters entstanden sind. Dass sich der Aufwand gelohnt hat, zeigte sich nicht nur an den begeisterten Blicken als der Dreizehntklässler seine Drohne im Versammlungsraum der AKS auf Probeflug schickte, sondern auch an den interessierten Nachfragen und dem nicht abreißenden Strom an neugierigen Besuchern. Bis 12 Uhr hatten Lernenden und Lehrende der AKS Gelegenheit die Projekte in Augenschein zu nehmen.

 

 

 

Christopher Middelbeck, Tim Haarmann und Julian Meyer versorgten die anwesenden Gäste mit erfrischenden Kaltgetränken. Per Knopfdruck oder via Bluetooth-Steuerung am Smartphone stellt ihre Cocktailmaschine „Barbot“ automatisch Korn-Cola, Barcadirazz-Sprite und andere Mischungen her. Von dem Kunststoff-Alu-Profil über die 3-D-Teile und den Schlitten, auf dem die Becher hin und herfahren, haben die drei Tüftler alles selbst gezeichnet und konstruiert. 

Jan-Henry-Schröder sorgte mit seinem „Music-Streaming-Box“ für die passende musikalische Untermalung der Präsentationsveranstaltung. In einen selbstgebauten Holzkasten integrierte er einen Raspberry-Pi (Einplatinen-Computer) sowie einen Touchscreen, um damit Musik aus dem Internet zu streamen und über Endstufe auf den Toner laufen zu lassen.

Sobald Beyoncés „Single Ladies“ ertönte, legte der tanzende Roboter von Claudiu Balan los. Mittels eines 3-D-Druckers erstellte der Dreizehntklässler seinen „Otto“, einen inaktiven Roboter, der dank eines „Arduino-Innenlebens“ gehen, Geräusche machen und zu speziell einprogrammierten Liedern auch performen kann. 

Am Präsentationstisch von Lars Eckhoff ging es zwar geräuschlos – aber definitiv nicht techniklos zu. Sein selbstgebauter Schädel (3-D-Druck) mit Ultraschall-Augen reagiert auf Bewegung und kann nicht nur Personen und Gegenstände wahrnehmen, sondern auch auf Dunkelheit reagieren. Je nachdem, welche Umgebungsinformation die Ultraschallsensoren erhalten, ändert sich die Leuchtkraft der knallroten LED-Augen. „Die Reaktion auf bestimmte Umgebungsinformationen (also zum Beispiel dass die Augen bei Dunkelheit ausgehen sollen) kann man nach Belieben einprogrammieren“, so der Erfinder Eckhoff.

Große Bewunderung – vor allem bei den weiblichen Gästen- fand Jennifer Grimmes „DIY-Ikea Hack“. Hierzu hatte die Schülerin des Beruflichen Gymnasiums Technik einen Lack-Couchtisch ausgehöhlt und in das Innenleben LED-Streifen mit einer Holzmatrix verbaut. Dank der Programmierung einer Arduino-Plattform lässt sich das Licht im Tisch nun bequem per Bluetooth steuern.  

Um das Thema Licht drehte sich auch alles bei dem Projekt von Raphael Hömmen, der ein sogenanntes „Ambilight“ für Fernseher entwickelt hat. Der dank Raspberry-Pi steuer- und programmierbare LED-Streifen kann einfach hinter dem TV-Gerät angebracht werden und vergrößert das Gerätesichtfeld in der Wahrnehmung des Zuschauers, indem er die jeweilige Farbgebung unterstützt. Der Einsatz von Ambilights dient nicht nur visuellen Effekten, sondern schont zusätzlich die Augen des TV-Zuschauers.

Da in der AKS kein TV-Gerät verfügbar war, stellte Hömmen sein Ambilight Dominik Siemer und Alexander Springwald zur Verfügung und sorgte damit für Special Effekts des Projekts „Arcade-Koffer“.  Siemer und Springwald hatten einen Koffer hergestellt, der es (wie eine Spielkonsole) ermöglicht, alte Retro-Spiele zu spielen. Hierbei ließen sie sich von alten Arcade-Automaten (Münzeinwurf-Automaten) inspirieren und wollten diese nachempfinden. Der große Besucherandrang an ihrem Stand zeigte, dass das Projekt Mini Spielkonsole den Nerv der übrigen AKS-Schüler getroffen hatte. 

Auch Dirk Averdam verschlug es mit seinem Projekt „automatic Card Dealer“ in die Welt der Spiele. Sein mittels 3-D-Drucker hergestellter und selbst programmierter Kartenverteiler verhindert Streitigkeiten und Mogelversuche bei Doppelkopf und Co. Je nach Auswahl kann Averdams Gerät dank Arduino-Programmierung eine unterschiedliche Anzahl an Karten an beliebig viele Mitspieler verteilen.  

Mateusz Frydryzsak ließ sich bei seinem Radar mit Display von der Flugtechnik inspirieren. Verbaute Ultraschallsensoren können Bewegungen und Abstände erkennen, die dann ausgewertet werden und gegebenenfalls Signale auslösen. So werden Flugzeuge beispielsweise gewarnt, wenn in ihrem Flugradius plötzlich ein fremder Gegenstand auftaucht oder ihr Abstand zu einem anderen Flugzeug zu gering wird.

Luca Feldhaus und Jannes Stöppelmann ließen zum Abschluss der Projektvorstellung den Motor ihres Zweirades aufheulen. Nach einer langen Nachtschicht und der Behebung letzter technischer Probleme konnten sie nicht nur die örtliche Presse, sondern alle anwesenden AKSler beindrucken. Die beiden Kraftradliebhaber entwickelten einen Leistungsprüfstand, der die maximale Leistung sowie die Drehmomente von Zweirädern an der Hinterradwelle ermittelt. Die Signale, die am Hinterrad abgenommen werden, werden dazu über ein kleines Steuerungssystem umgewandelt und können dann bequem an einem angeschlossenen Laptop ausgelesen werden. Ihre Vorführung beeindruckte nicht nur die örtliche Presse, sondern auch alle anwesenden AKSler.    

Schulleiter Martin kleine Bornhorst, der während der gesamten Projektpräsentation anwesend war, zeigte sich von so viel Erfindergeist beeindruckt und ließ sich von den Tüftlern alle Projekte ganz genau erklären. Im Anschluss an die Präsentationen erhielten die Lernenden Feedback von ihrem Fachlehrer Max Holters und dürfen die Projektarbeiten nun mit nach Hause nehmen. Es laufen aber bereits erste Verhandlungen, ob das ein oder andere Stück nicht einmal zeitweise als Ausstellungsstück oder zum praktischen Einsatz in die AKS zurückkehren darf.