Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Local Heros – Lernen an Biographien“ hatte sich AKS-Religionslehrer Matthias Vossmann ein ganz besonderes Projekt für seinen Religionskurs der Fachoberschule Technik einfallen lassen. Am Donnerstag, 09. Dezember 2021 besuchte der Graffiti-Künstler Mika Springwald die AKS Lohne, um gemeinsam mit den drei Schülerinnen und neun Schülern der FOT 12A Portraits von Adolph Kolping anzufertigen, dessen Leben und Wirken zuvor im Religionsunterricht analysiert wurde.
Springwald, der hauptberuflich als Sozialarbeiter bei der Caritas in Stadt und Landkreis Osnabrück, arbeitet, sprayt schon seit vielen Jahren und hat schon zahlreiche prominente Köpfe, wie z.B. den Sänger Max Giesinger künstlerisch verwirklicht. Dass er für das Sprayen brennt und die Arbeit mit jungen Menschen sehr schätzt, wurde nicht nur in seiner unterhaltsamen Einführung in die Kunst des Umgangs mit Graffiti-Dosen deutlich, sondern zeigte sich vor allem auch durch seine unterstützende und hilfsbereite Art während des gesamten Projektvormittages.
Bevor die FOT-Lernenden am Donnerstagmorgen selbst mit den Spraydosen hantieren durften, gab es für die Lernenden eine kurze theoretische Unterweisung. „Der Erfinder der Spraydose hätte wohl nie im Leben damit gerechnet, dass es jemals eine theoretische Einführung zum richtigen Umgang mit seinem Produkt gibt“, witzelte Springwald und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Dann machte er die Schülerinnen und Schüler mit dem A und O des Sprayens vertraut: „Schütteln, Schütteln, Schütteln“. Zum einen damit vernünftig gesprayt werden kann, zum anderen damit leere Dosen auch einfach entsorgt werden können, denn eine halbvolle Graffitidose gehört in den Sondermüll, eine leere Dose in den Restmüll.
Neben den zahlreichen Farben, zwischen denen man wählen kann, entscheiden vor allem die sogenannten Caps über das Aussehen eines Graffitis. Inzwischen sind mehr als 50 verschiedene von den „Dosenaufsätzen“ auf dem Markt erhältlich. Jedes Cap hat seine ganz spezifischen Eigenschaften, während man mit dem einen filigran schreiben kann, lässt sich mit einem anderen aus extrem großer Entfernung sprayen. Um die erste Graffiti-Erfahrung der Fachoberschüler nicht unnötig kompliziert zu gestalten, gab Springwald ihnen drei verschiedene Aufsätze an die Hand. Damit zeigte er ihnen dann in einem kleinen praktischen Exkurs noch die unterschiedlichen Techniken des Sprayens bzw. was eigentlich sprayen ist und was nicht.
Dann ging es endlich ans Eingemachte und die Schülerinnen und Schüler durften selbst loslegen. Neben einer kleinen Leinwand, die jeder individuell für sich gestaltete, fertigte der Kurs auch noch eine große Leinwand an, die demnächst das Schulgebäude der AKS verzieren wird. Rund 90 Minuten durften die Lernenden herumexperimentieren und die Hintergründe der Leinwände ganz nach ihrem Geschmack und ihren farblichen Vorlieben gestalten. Danach wurden die Bilder trockengeföhnt. Springwald half den Schülerinnen und Schüler anschließend dabei, mit einer vorgefertigten Schablone und grauer oder schwarzer Graffitifarbe das Konterfei von Adolph Kolping auf den bunten Hintergrund zu sprayen. Am Ende des Projektvormittags waren 12 kleine Leinwände und ein großes Local-Hero-Bild entstanden, die sich wirklich sehen lassen können.
Bilder: Grothaus und Vossmann
Wer mehr zur Arbeit von Mika Springwald erfahren möchte, kann sich hier auf Instagram über den Künstler informieren.