Nach rund 38 Jahren an der Adolf-Kolping-Schule ist nun Schluss: Lehrkraft Reinhard Reimer verlässt seine geliebte Wirkungsstätte mit Beginn der Sommerferien. “Auch wenn mir die Arbeit unglaublich viel Spaß gemacht hat, ich gehe mit zwei lachenden Augen, mit Frieden in der Seele”, betonte der Lehrer für Bautechnik, Politik und Geschichte am Dienstagvormittag bei seiner Verabschiedung im Lehrerzimmer. Er hätte tolle Nachfolger, die nun “die Fäden für ihn weiterspinnen” würden und daher würde er sich auf den neuen Lebensabschnitt freuen.
Die AKS gönnt ihrem scheidenden Kollegen natürlich die wohlverdiente Pension, dennoch ist sein Wegfall ein Verlust, wie Schulleiter Martin kleine Bornhorst in seiner kurzen Ansprache betonte. Das Adjektiv “kurz” ist an dieser Stelle elementar wichtig, da Reinhard Reimer eigentlich gar keine richtige Verabschiedung haben wollte, vor allem keine langen Reden und Abschiedsgeschenke.
Diesem letzten dienstlichen Wunsch wurde insofern Rechnung getragen, dass die Verabschiedung ganz ungezwungen bei einem gemeinsamen Frühstück im Lehrerzimmer stattfand, Reden und Geschenke gab es trotzdem. Schließlich verlassen mit Reimer nicht nur 38 Jahre Berufsschul-Erfahrung, sondern auch 37 Jahre JVA-Lehrtätigkeit die AKS. Bereits während seines Referendariats 1984 in Lohne, begann der angehende Pensionär damit, die Insassen der JVA Vechta zu unterrichten, was er bis heute fortsetzte. Darüber hinaus engagierte er sich in verschiedenen Prüfungsausschüssen und absolvierte zahlreiche Fortbildungen. Schulleiter kleine Bornhorst gestand in diesem Zusammenhang, dass er selten eine so dicke Personalakte gesehen habe. Wobei der ein oder andere Aktenvorgang auch auf Reimers Bewerbungstätigkeiten für Beförderungsstellen zurückzuführen ist. Am Ende gefiel es ihm in Lohne aber doch am besten und diese Ausdauer mündete dann auch vor Ort in eine Planstelle als Oberstudienrat.
Reimers Wunsch nach einem Geschenk-freien Abschied konnte das Team der AKS leider nicht nachkommen, damit die Erinnerungen den frischgebackenen Pensionär das ein oder andere Mal auf einen Kaffee an seine alte Wirkungsstätte zurückziehen. Vor allem für die Bautechnik-Abteilung sei Reimers Abgang ein herber Verlust, betonte Kollege Holger Teuteberg, nicht nur fachlich, sondern auch weil die Pausen zukünftig deutlich weniger unterhaltsam ausfielen. Reimer – begnadeter Witze-Erzähler – sorgte stets für gute Laune und erfrischendes Lachen. Dies bestätigte auch Personalrätin Christina Krieger in ihren Dankesworten. Prompt gab der angehende Ruheständler als Beweis eine kleine Kostprobe seines Könnens. Um weiterhin in diesen Genuss kommen zu können, ließ sich die Bautechnik-Abteilung ein ganz besonderes Abschiedsgeschenk einfallen. Sie bauten kurzerhand einen kleinen Brunnen für den Garten von Reinhard Reimer und hoffen nun, dass dieser, wann immer er das angenehme Wasserrauschen hört, an seine ehemaligen Kollegen denkt und den Wunsch verspürt sie mit neuen Witzen zu erheitern.
Lieber Reinhard, vielen Dank für die schönen Jahre mit dir, wir wünschen dir für deinen neuen Lebensabschnitt alles Gute. Bleib so fröhlich, wie du bist.