Eigentlich hatte AKS-Kollege Simon Zumbusch schon im vergangenen Jahr zu einer Info-Veranstaltung rund um das Lernmanagement-System Moodle eingeladen. Dieser Termin musste dann aber leider krankheitsbedingt verschoben werden und so kam es, dass sich interessierte Kolleginnen und Kollegen am 12.02.2024 nach Unterrichtsschluss in der AKS zusammenfanden, um einen Einblick in die Lernplattform zu ergattern, statt auf einem Karnevalsumzug ihrer Wahl mit Kamellen zu schmeißen.
Das Programm des informativen Nachmittags war aber mindestens genauso bunt und abwechslungsreich wie der Dammer Karneval. Organisator Zumbusch, eingefleischter Moodle-Fan, hatte sich natürlich noch Verstärkung geholt, um das Lernmanagement-System an den Mann/ die Frau zu bringen. Mit seinem AKS-Kollegen Max Holters und Michael Kuschel von der BBS Bersenbrück wartete er zudem mit zwei „Moodle-Power-Usern“ auf, die den anwesenden Interessenten einen alltagsnahen Einblick in die Lehrpraxis mit Moodle geben konnten.
Zumbusch eröffnete die Veranstaltung mit einem kleinen Exkurs zur Frage „Was ist eigentlich dieses Moodle“. Am Ende seiner unterhaltsamen Ausführungen war jedem Teilnehmer klar, dass Moodle eine internetbasierte Oberfläche ist, mit der Lerninhalte didaktisch aufgearbeitet werden können und auf die sowohl Lernenden als auch Lehrende zugreifen können. Darüber hinaus erläuterte er auch die Unterschiede zu der an der AKS bereits vorhandenen Nextcloud und stellte die Vorteile der gleichzeitigen Nutzung beider Systeme heraus.
Anschließend berichtete Max Holters von seinen persönlichen Erfahrungen aus dem Unterrichtsalltag mit Moodle. Nachdem an der AKS die neuen Ausbildungsgänge „Fachinformatiker für Systemintegration“ und „Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung“ eingeführt wurden, sei er persönliche gar nicht mehr an Moodle vorbeigekommen. Er habe dann einige Fortbildungen besucht, so Holters weiter, dabei sei ihm schnell klargeworden, dass Moodle im Informatikbereich den Standard in der Lehre darstelle und man an der Plattform nicht vorbeikomme. Glücklicherweise fand Holters eine bereits installierte Instanz auf den Servern der AKS vor. Klaus Ostendorf, stellvertretender Schulleiter der AKS, hatte diese schon auf einem der schulinternen Servern aufgesetzt. Das kalte Wasser war also schon vorhanden, in das Max Holters nun nur noch springen musste. Diese gezwungenermaßen Auseinandersetzung sei natürlich nicht der Goldweg gewesen, jedoch sei das Internet voll von frei verfügbaren Materialien, die einfach in das System geladen werden könnten, erläuterte Holters.
Michael Kuschel von der BBS Bersenbrück, der an diesem Tag den dritten Vortragspart übernahm, war mit wesentlich mehr Praxiserfahrung im Handgepäck an die AKS gereist: An seiner Stammschule wird Moodle bereits seit vier Jahren erfolgreich eingesetzt. Da er vor einigen Jahren selbst einmal Lehrkraft an der AKS war, musste er nicht lange überredet werden, um Moodle an seiner alten Wirkungsstätte schmackhaft zu machen. „Ich setze in einer Klasse nur noch Moodle zur Umsetzung meines kompletten Unterrichts ein“, verriet Kuschel den Teilnehmern und präsentierte ihnen im Rahmen seines praxisnahen Vortrags die Gestaltungsmöglichkeiten von Lerninhalten mit Moodle. Neben den Vorteilen und Chancen sparte er auch die Herausforderungen nicht aus, sodass am Ende des informativen Nachmittags alle einen realistischen Einblick in das Lernmanagement-System erhielten. Besonderes Augenmerk legt Kuschel bei seinem Umgang mit Moodle auf die Leistungserhebung und Übung von Lerninhalten: „Meine Schüler bekommen, nachdem sie eine Klassenarbeit geschrieben haben sofort ihrer Ergebnisse“. Gerade in Bezug auf die Erstellung von Übungseinheiten – beispielhaft wurde hier die Umrechnung von Volumeneinheiten für die SHK-Anlagenmechaniker angeführt – pries Kuschel die Möglichkeiten und Vorteile der Lernplattform an. Moodle stelle den Lehrern bei der Generierung immer neuer Lerninhalte sehr umfangreiche Werkzeuge zur Verfügung. So könnten immer wieder neue Aufgaben aus vorher eigens definierten Datensätzen generiert werden. Aus seiner bisherigen Erfahrung beschrieb er, dass die Schülerinnen und Schüler bei der Lösung dieser Aufgabensätze einen immensen Ehrgeiz entwickelten und diese zum Teil so oft wiederholten, bis alle Ergebnisse richtig seien. Dieser Effekt wird in der Wissenschaft auch unter dem Stichpunkt „instant gratification“, im Sinne der sofortigen Belohnung beschrieben. Aufgrund der Tatsache, dass die Schülerinnen und Schüler mit Videospielen aufgewachsen seien, wären solche Spielmechaniken immanenter Bestandteil ihrer Erfahrungswelt und motivierten sie daher intrinsisch. Kuschel gab außerdem noch wertvolle Tipps zur Einführung und der Implementierung des Lernmanagement-Systems. Zu diesem reflektierte er die Vorgehensweise in der BBS Bersenbrück bei der Einführung von Moodle und teilte die Erkenntnisse ganz offen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Als Abschluss des Moodle-Nachmittags fand noch eine lockere „Frage und Antwort“-Phase statt, bei der über die Einführung von Moodle diskutiert wurde. Hierbei konnten offene Fragen in Bezug auf Moodle und einen möglichen Einsatz an der AKS direkt mit Klaus Ostendorf, Mitglied der Schulleitung, geklärt werden.
Zu guter Letzt warf Organisator Simon Zumbusch die Frage der Fragen in den Raum: „Wer hat Lust und Laune, sich mit Moodle zu beschäftigen und dieses System an der AKS voranzutreiben?“ In diesem Sinne sind nun alle Interessierten dazu eingeladen, an einer Arbeitsgruppe teilzunehmen. Dabei ist das erste Ziel, einen Moodle-Kurs zu entwickeln, der von möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen genutzt werden kann, um dadurch einen Einstieg in die Nutzung der Plattform zu erhalten. In naher Zukunft sollen dann auch konkrete Moodle-Schulungen an der AKs stattfinden, hierbei soll die Arbeitsgruppe als Multiplikator fungieren.
Das erste Treffen des Arbeitskreises findet am 04.03.2024 in Raum 121 statt. Alternativ kann auch online teilgenommen werden. Wer Fragen hat, darf sich jederzeit persönlich oder per Mail an Simon Zumbusch wenden.
Infos und Fotos: Simon Zumbusch