Während die meisten von uns an den Weihnachtstagen gemütlich mit Familie und Freunden unter dem Weihnachtsbaum sitzen, gibt es auch Menschen, die an Weihnachten arbeiten müssen oder es aufgrund ihrer Arbeit nicht rechtzeitig nach Hause schaffen. Vor allem für Lkw-Fahrer ist folgendes Szenario oft bittere Realität: Weihnachten fernab von der Heimat an einer Raststätte auf der Autobahn gestrandet. Aufgrund der Feiertagsfahrverbote in Deutschland bleibt vielen dann nichts anderes übrig, als auf dem Rastplatzgelände auszuharren.
Jonas Fetting, Berufskraftfahrer-Azubi im 1. Lehrjahr an der Adolf-Kolping-Schule Lohne, ist Trucker durch und durch. Er fährt nicht nur selbst leidenschaftlich gern Lkw, sondern macht sich auch viele Gedanken über seinen Berufsstand. Als er davon erfuhr, dass knapp 20 Prozent aller Berufskraftfahrer – darunter viele osteuropäische – an den Weihnachtstagen nicht bei ihrer Familie sein können, stimmte ihn das nachdenklich. Wenig später hörte der Azubi von einer Aktion für gestrandete Lkw-Fahrer aus Süddeutschland. Engagierte Bürger packten den Truckern Weihnachtstüten und überraschten sie damit auf dem Rastplatz.
Gemeinsam mit seinen Eltern, die genauso Lkw-verrückt sind, wie ihr Sohn, rief der 19-Jährige die Aktion 2017 für den Vechtaer Raum ins Leben. „Eigentlich war es anfangs eher eine just for fun Idee“, so Fetting. „Ich wusste ja gar nicht, wie viele Berufskraftfahrer hier an den Autohöfen stehen und wie die Aktion aufgefasst wird.“ Über die Facebook-Seite „Trucker Freunde Deutschland mit Respekt begegnen“, bei der Jonas übrigens auch Administrator ist, konnten schnell weitere Mitstreiter gefunden werden. Die Aktion, die es im Raum Vechta bis dato noch nicht gegeben hatte, wurde ein riesiger Erfolg. Inzwischen ist sie zu einem festen Bestandteil der Vorweihnachtszeit von Jonas und seinen Eltern geworden.
Auch bei Jonas Klassenkameraden und Lehrern in der Adolf-Kolping-Schule stieß die menschliche Geste für gestrandete Lkw-Fahrer auf große Begeisterung. Schnell wurden Nüsse, Schokolade, Tees und andere Lebensmittel oder Dinge gekauft und gesponsert, um den „Gestrandeten“ an Weihnachten zu zeigen, dass an sie gedacht wird. Bei dem Engagement von Jonas und seiner Familie handelt es sich weder um einen Verein, noch um eine gemeinnützige Organisation. Trotzdem freuen sich die Fettings über tatkräftige Unterstützung oder über Geld- und Sachspenden, damit sie auch in diesem Jahr ab dem 24. Dezember möglichst viele Lkw-Fahrer auf den Rasthöfen zwischen Neuenkirchen-Vörden und Hamburg glücklich machen können.
Kontakt über E-Mail: Jonas-Angel-Welt@web.de oder über die Facebook-Seite: “Trucker Freunde Deutschland mit Respekt begegnen“