Corona lässt Zukunftsträume wie Seifenblasen platzen: Trotz guter Abschlüsse und herausragender Noten blicken Fachabiturienten und staatlich geprüfte Techniker der Adolf-Kolping-Schule Lohne mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. „Jeder hat seine Pläne, seine Träume“, bilanzierte Dennis Goov nachdem er sein Abschlusszeugnis zum staatlich geprüften Techniker am 10.07. in den Händen hielt, „aber diese sind derzeit wegen Corona kaum umsetzbar.“ Von den insgesamt 30 Absolventen der Fachschule Maschinentechnik Schwerpunkt Kunststoff-/ Kautschuktechnik und der Fachschule Mechatronik Scherpunkt Betriebstechnik, die im Berufsleben durchstarten möchten, weiß derzeit kaum einer, wann und wie es beruflich weitergeht. Trotz mangelnder Zukunftsperspektiven ließen sich die Absolventen jedoch nicht die Stimmung ihrer feierlichen Zeugnisübergabe vermiesen. Diese fand natürlich nicht, wie ansonsten üblich gemeinsam, sondern wegen der derzeit geltenden Infektionsschutzmaßnahmen getrennt nach Abschlüssen statt. Die FOT startete um 09:30 Uhr, die FSK um 11:30 Uhr und die FSMe um 13:30 Uhr.

Schulleiter Martin kleine Bornhorst absolvierte an diesem Vormittag dementsprechend einen Abschluss-Rede-Marathon, hielt aber sein Versprechen an die Absolventen– die Ursache für die so gänzlich anders ausfallenden Zeugnisausgaben und den entfallenden Abschlussball – nicht namentlich zu nennen, konsequent durch. Überhaupt versuchten alle Beteiligten das Beste aus der Situation zu machen. Auch wenn Freunde, Familie und viele Lehrkräfte in diesem Jahr physisch nicht anwesend sein durften, so konnten sie die Feierlichkeiten dank Live-Stream doch immerhin vom Rechner zuhause mitverfolgen.

Ein Gutes hatten die Feierlichkeiten in Corona-Zeiten dann aber doch, entgegen der letzten Jahre war alles viel familiärer und individueller. Nicht nur die drei Klassenlehrer Mirko Berg (FOT), Stephan Kleinschmidt (FSK) und Aloys Schulte (FSMe) richteten persönliche Worte an ihre Absolventen und gaben ihnen einige Ratschläge für ihre berufliche Zukunft mit auf den Weg, sondern auch einige Absolventen nutzen die Gelegenheit, um „Danke“ zu sagen. Berg ermutigte seine Fachabiturienten, mit dem Ausspruch von Lothar Matthäus „I look not back. I look in front“ Ziele anzuvisieren und die eigenen Träume zu verwirklichen. Mit dem Abschluss der Fachoberschule Technik hätten sie die Qualifikation für das Endrundenturnier – den Zugang zum Studium – geschafft. Aber Qualität käme von Qual und daher sollten sie sich darauf einstellen, dass es auch Durststrecken geben könne, die besonderen Einsatz erforderten.

Stephan Kleinschmidt nutzte die Gelegenheit für einen kleinen Rückblick auf die gemeinsame Zeit. Trotz aller Höhen und Tiefen hätte man sich gegenseitig schätzen gelernt. Er ermunterte seine ehemaligen Schüler, sich ihre eigene Wirklichkeit zu erschaffen, da man andere ohnehin nicht verändern könne. Die eigene Persönlichkeit sei es, die maßgeblich zum Erfolg beitrage, nicht irgendeine Note.

Auch Aloys Schulte blickte gemeinsam mit der FSMe auf die vergangenen Wochen und den zurückliegenden Unterricht. Anhand eines theoretischen Diskurses in die Grundlagen der Didaktik (Lehre vom Lernen/ Lernvermittlung), zeigte er den anwesenden Gästen die damit verbundenen Schwierigkeiten auf und betonte, dass Lehrer auch nur Menschen seien und auch Fehler machten. Er hoffe aber, dass die Absolventen mit dem Job der AKS in den letzten zwei Jahren zufrieden seien. Das dem so war, zeigte sich spätestens, als alle ehemaligen Schüler der FSMe am Ende ihrer Verabschiedungsfeier dem Innovationszentrum der AKS noch einen Besuch abstatteten, um dort live einige Funktionen anzuschauen, welche wegen der Corona-bedingten Schulschließung nicht mehr in den Unterrichtsalltag integriert werden konnten.   

Besonderes Engagement, da waren sich am Ende alle einig, hätten alle Absolventen in den vergangenen Wochen aufgrund der gänzlich anderen Lern- und Lehrbedingungen unter Beweis gestellt. „Sie alle haben gezeigt, dass Sie in Krisenzeiten zu besonderen Leistungen fähig sind, bewahren Sie sich diese Erkenntnis“, ermutigte Schulleiter Martin kleine Bornhorst die Absolventen im Hinblick auf kommende Herausforderungen.

Auch Frank Seydlitz und Jürgen Werring vom Förderverein der AKS fanden ermutigende Worte und sprachen den Fachabiturienten und staatlich geprüften Technikern ihre Glückwünsche aus. Die Jahrgangsbesten wurden zudem mit kleinen Präsenten (Taschenmesser mit Gravur) ausgezeichnet.  

Trotz der unsicheren Zukunftsaussichten für einige der Teilnehmer, am Ende des Tages passte die musikalische Auswahl von Abteilungsleiter Andreas Gobba (Ben Zucker: „Was für eine geile Zeit“) wie die Faust aufs Auge, denn alle waren sich einig: Die Zeit an der AKS war eine tolle, gemeinsame Zeit.

Hier geht es zu den Bildern der Verabschiedung der FOT

Hier geht es zu den Bildern der Verabschiedung der FSK

Hier geht es zu den Bildern der Verabschiedung der FSMe

 

Herzlichen Glückwunsch an alle Absolventen im Namen des gesamten AKS-Teams. 

Absolventen der Fachoberschule Technik

Yusuf Akbulut (Jahrgangsbester 1,8), Simon Dasenbrock, Leon Decker, Maximilian Hilgefort, Paul Hoffmannm Alain Karfik, Ahmet Koc, Thomas Kolbeck, Tim Kramer, Arthur Krieger, Felix Kühling, Michael Maurer, Nico Moczygemba, Steffen Nienaber, Andre Ostendorf, Philipp Pranga, Josef Ruholl, Fabian Schnuck, Lukas Trachsel, Simon Vallo, Marius Wempe, Thomas Wieferich

Absolventen der Fachschule Maschinentechnik – Schwerpunkt Kunststoff-/ Kautschuktechnik 

Daniel Baumbach, Jonas Bultmann, Jakub Bürkle, Lukas Espelage, Martin Gieske, Dennis Goov, Jan Hergert, Igor Kinsfater, Daniel Knaub, Leonard Lenz, Fabian Lisson, Simon Meyer, David Miller, Julian Pfaff, Matthias Pohlschneider, Julian Stöppelmann (Jahrgangsbester 1,62), André Vogel

Absolvent der Fachschule / Technikerschule Mechatronik – Schwerpunkt Betriebstechnik

Thomas Bekermann, David Bob, Hendrik Deters, Marcel Hoffmann, Julius Horstmann, Lars Janning, Matthias Maier, Lukas Piening, Dominik Schütte, Peter Thölke, Guido Uphaus, Thomas Vennemeyer (Jahrgangsbester 2,0), Frederik Wobbeler