Ein Pensionär und drei Abtrünnige – AKS verliert Pneumatikpapst und Kopierkompetenz

Als wäre die Verabschiedungszeremonie in den frühen Morgenstunden noch nicht genug gewesen… am Nachmittag ging es direkt weiter. Weder Fachpraxiskollege Johannes Hagen war davon zu überzeugen, seine Pensionierung weiter in die Zukunft zu verschieben, noch schlugen Jörg Nicolaysen, Bent Sommer und Daniel Weingärtner die Angebote anderer Schulen aus. Wohl oder übel versammelte sich daher nahezu das gesamte Team der AKS gegen 13 Uhr, um den zukünftigen Ex-Kollegen gebührend für ihre Arbeit und ihr Engagement an der AKS zu danken.

Schulleiter Martin kleine Bornhorst eröffnete die Verabschiedungsfeier mit einem kleinen statistischen Rückblick zu jedem Stammspieler und hob hierbei die besonderen Verdienste eines jeden einzelnen hervor. Johannes Hagen, da waren sich alle schnell einig, hat sich nach 39 Jahren Lehrtätigkeit im Fachpraxisbereich Elektrotechnik an der AKS den Ruhestand auch wirklich verdient. Dennoch ist sein Weggang ein herber Schlag für die AKS, verliert sie mit ihm nicht nur ihren „Pneumatikpapst“ (seit Ende der 1980er Jahre hatte sich Hagen vor allem diesem technischen Bereich gewidmet und zuletzt auch zahlreiche Fortbildungen gegeben), sondern auch einen besonnenen Lehrer, für den Respekt und Freundlichkeit stets als erfolgreicher Schlüssel dienten, um mit den unterschiedlichsten Schülerinnen und Schülern klar zu kommen.

Während Hagens Pensionierung als durchaus akzeptabler Grund angesehen werden kann, um das heilige gelobte Land Lohne zu verlassen, kamen die drei weiteren Abtrünnigen schnell in Erklärungsnöte. „Ehrlich gesagt weiß ich das selbst nicht so genau“, fasste Jörg Nicolaysen sein positives Versetzungsgesuch nach Brandenburg zusammen. Der Holztechnik- und Politiklehrer, der seit 2000 an der AKS tätig war, hatte während eines Urlaubs seine Liebe zu Land und Leuten entdeckt und daher seinen Lebensmittelpunkt Schritt für Schritt weiter gen Osten verlagert.

Auch sein Kollege Bent Sommer (Bautechnik und Politik) wechselt in ein anderes Bundesland. Die Sehnsucht nach „Meer“ ließ sich im Südoldenburger Münsterland, obwohl er hier durchaus heimisch wurde, nie ganz stillen. Deshalb kehrt er nun zu seinen Wurzeln und seiner Familie in Richtung Niebüll zurück. Herr kleine Bornhorst, der dafür vollstes Verständnis aufbrachte (immerhin stellte Bent Sommer seit 2014 regelmäßig Versetzungsanträge und blieb statt der geplanten fünf Jahre 19 in Lohne), bat jedoch im Gegenzug darum, dass er ihn mit den angedrohten Postkarten eines entspannten Bent Sommers an der Küste verschonen solle.   

Daniel Weingärtner (Englisch/ Politik), der letzte im Club der Abtrünnigen, gab als Begründung seiner Versetzung an das Antonianum in Vechta an, dass er mit der Welt der Berufsbildung als klassischer Gymnasiallehrer nie so richtig warm geworden sei und hier mit seinen im Referendariat erlernten Tricks nichts werden könne. Martin kleine Bornhorst, der einige von Herrn Weingärtner geschilderten Berufsschulerfahrungen zum Besten gab, betonte, dass er den Wunsch nach Entfaltungsmöglichkeiten im philologischen Sinne verstehe, es andererseits aber auch zutiefst bedauere, dass die AKS künftig ohne ihren Jacketträger – oder, um es mit den Worten von Englisch-Kollege Dierkes zu sagen „vollendete Kompetenz am Kopierer“ auskommen müsse.

Auch Aloys Schulte vom Personalrat sowie die einzelnen Abteilungsleiter und Fachteams bedankten sich bei den Vieren für die geleistete Arbeit, ihren unermüdlichen Einsatz und gaben im Rahmen der Präsentübergabe die ein oder andere lustige Szene aus dem gemeinsamen Schulalltag zum Besten.

Selten wurde bei einer Verabschiedung so viel gelacht, als dann am Ende aber die Verabschiedeten selbst noch einmal das Wort ergriffen, um sich zu bedanken und Jörg Nicolaysen sogar noch seine Gitarre auspackte und ein Abschiedslied anstimmte, da musste doch die eine oder andere Träne unterdrückt werden.

Das gesamte Team der AKS sagt „Danke für die tolle Zeit mit Euch und immer daran denken, Versetzungen funktionieren in beide Richtungen ;)“  

 

Fotos: Andreas Gobba