Demokratieförderung: Adolf-Kolping-Schüler besuchen Theaterstück “Djihad” in Vechta

Die Schülerinnen und Schüler der Klassen BEK A, BGT 11A und BGT 11B haben am gestrigen Dienstag gemeinsam mit ihren Lehrkräften Gerrit Büssing, Kirsten Grothaus und Matthias Sieverding die Aufführung des Theaterstücks “Djihad” im Metropol-Kino in Vechta besucht. Um halb elf ging es mit dem Bus von Lohne aus in Richtung Metropol Kino Vechta. Die Inszenierung des Staatstheaters Braunschweig, die am Montag (02.03.2020) und Dienstag (03.03.2020) für über 900 Lernende aus Vechta und Umgebung in mehreren Durchgängen gezeigt wurde, bildet den Abschluss eines Demokratie-Projektes für weiterführende Schulen im Landkreis Vechta.

Das Projekt, dessen Eröffnung am 15. November 2019 im Ratssaal der Stadt Vechta mit einer Lehrerfortbildung zum Thema “Islamismus und Salafismus” stattfand, wurde in Kooperation mit dem Stellwerk Zukunft gGmbH, der Partnerschaft für Demokratie Vechta sowie der Polizeiinspektion Cloppenburg Vechta durchgeführt. Zielsetzung ist einerseits die Förderung und Stärkung des Demokratieverständnisses Heranwachsender, andererseits sollen Lehrkräfte sensibilisiert werden, um Extremismustendenzen und Radikalisierungsprozesse frühzeitig zu erkennen und präventiv einschreiten zu können.

Das Theaterstück von dem Belgier Ismael Saidi thematisiert die Radikalisierung drei junger Menschen, die für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in den Krieg ziehen, um Ungläubige im Namen Allahs zu töten.

Die von den Schauspielern eindrucksvoll verkörperten Rollen der Protagonisten des Stücks – Hilal, Ben und Reda – die aus unterschiedlichen Gründen (pubertäre Sinnsuche, Abenteuerlust, falsch verstandenes Unrechtsempfinden) von Extremisten für den heiligen Krieg angeworben werden konnten, verdeutlichen, dass unsere Gesellschaft vielen jungen Menschen wenig Chancen und Sinn vermittelt und somit maßgeblich selbst für eine zunehmende Radikalisierung der Jugend verantwortlich ist.  Während sie zunächst ihre Abreise und ihren Einsatz als heilige Krieger im Djihad kaum erwarten können, so müssen Hilal, Ben und Reda schnell feststellen, dass nichts ist, wie sie es im Vorfeld erwartet haben und die Welt/ weltlichen Zusammenhänge deutlich komplizierter als angenommen. 

Im Anschluss an das etwas mehr als einstündige Theaterstück hatten die Lernenden im Rahmen einer Diskussionsrunde mit Benjamin Franz von der TU Braunschweig, der sich seit vielen Jahren mit dem Themen Extremismus und Demokratie beschäftigt, nicht nur Gelegenheit, Fragen zum Stück loszuwerden, sondern auch über die Phänomene Radikalisierung und zunehmenden gesellschaftlichen Extremismus und dessen Ursachen zu sprechen.

 

Fotos: Büssing, Grothaus, Sieverding

Die Klasse BGT 11A

Die Klasse BGT 11B

Die Klasse BEK A