Deckel drauf und durch – Das Becher-Projekt des Jahrgangs 12

Wie bringt man einen Becher dazu, sich selbst den Deckel aufzusetzen? Diese Frage beschäftigte die Schülerinnen und Schüler des zwölften Jahrgangs am Beruflichen Gymnasium Technik über mehrere Wochen hinweg – und zwar im Rahmen eines echten Projekts mit Praxisbezug, Herzblut und viel Tüftelei.

Los ging es am 6. Februar 2025 mit einer Einführung ins Projektmanagement. Denn: Wer erfolgreich ein technisches Projekt stemmen will, muss nicht nur konstruieren können, sondern auch planen, kommunizieren, kalkulieren – und Nerven bewahren. In kleinen Teams von drei bis vier Personen arbeiteten die Schüler anschließend an insgesamt zehn Projekttagen intensiv an ihrer Aufgabe: eine funktionierende Vorrichtung zu bauen, die in der Lage ist, 30 Kniffelbecher pro Minute automatisch mit einem Deckel zu verschließen.

Die fiktive Firma AKS-Kunststoff – durchaus realitätsnah konzipiert – hat sich auf die Produktion von Kniffelbechern spezialisiert. Während die Becher bereits maschinell gefertigt werden, erfolgt die Befüllung mit Würfeln und das Verschließen noch manuell. Ziel war es, genau diesen Teil zu automatisieren. Dabei war die „Deckelstation“ nur ein Teil des Gesamtprozesses, der in den Teams unter anderem auch farbliche Sortierung, lagerichtige Positionierung, Befüllung und Palettierung beinhaltete. Eine technische Mammutaufgabe – mit echtem Praxisbezug.

Am 2. Juni war es dann soweit: Die fertigen Anlagen wurden im Rahmen einer Abschlussveranstaltung vor Publikum präsentiert. Eingeladen waren neben interessierten Lehrkräften auch Schüler umliegender Realschulen sowie der Jahrgang 11 des Beruflichen Gymnasiums Technik – die zukünftigen Projektteams von morgen.

Nicht ganz ohne Stolz zeigten die Gruppen, was sie in wochenlanger Arbeit geschaffen hatten. In anschaulichen Präsentationen erklärten sie nicht nur die Funktionsweise ihrer Vorrichtungen, sondern auch die vielen kleinen Schritte, Umwege und Herausforderungen auf dem Weg zum fertigen Produkt. Natürlich wurden auch vollautomatisierte Anlagen gezeigt – und das Beste: Die meisten funktionierten reibungslos, ganz so, wie es sich jeder Kunde wünschen würde.

Für die Elftklässler im Publikum gab es neben technischen Einblicken auch jede Menge Erfahrungswerte aus erster Hand. Immer wieder ließen die Teams wertvolle Tipps einfließen: Was tun, wenn die Technik streikt? Wie behält man im Team den Überblick? Und wie bringt man Zeitdruck und Präzision unter einen Hut?

Das Becher-Projekt war nicht nur eine Gelegenheit, Technik praktisch umzusetzen. Es war eine Übung in Teamarbeit, Zeitmanagement, Kommunikation – und in der Kunst, nicht aufzugeben, wenn es mal klemmt. Genau wie später im Beruf, wurde hier klar: Erfolg ist das Ergebnis von Planung, Kreativität und einer Portion Ausdauer.

Oder anders gesagt: Deckel drauf, Projekt bestanden.

Fotos: Bartel