Am Mittwoch, 27.09.2023 hatte die Private Hochschule für Wirtschaft und Technik (PHWT) an ihrem Standort in Diepholz zum Kunststofftag für Schulen geladen. Die Schülerinnen und Schüler aus dem Jahrgang 12 des Beruflichen Gymnasiums Technik sowie die angehenden Fachabiturienten der AKS folgten dieser Einladung gerne. Gemeinsam mit ihren Lehrkräften Mirko Berg, Andreas Kehlenbeck und Kirsten Teupen verbrachten sie einen spannenden Tag unter dem Motto „Plastik ist mehr als die Flasche am Strand“, der im Rahmen eines Kongresses zum Recycling von Kunststoff vom Forschungsverbund ZWT e.V. initiiert und organisiert wurde.

Spätestens seit dem Verbot von Plastikstrohhalmen und Einweggeschirr scheiden sich beim Thema Kunststoff ja bekanntlich die Geister. Während die einen traurig über das Verbot sind, würden andere das vielseitig einsetzbare Material am liebsten komplett verbieten und aus allen Produkten verbannen. Dabei ist Plastik, wie man Kunststoffe umgangssprachlich gerne nennt, eben viel mehr als nur Verpackungsmüll und aus unserer heutigen Welt eigentlich gar nicht mehr wegzudenken. Egal ob im Flugzeug, im Pkw oder bei Verpackungen – Kunststoff findet nahezu überall Verwendung. Das eigentliche Problem ist auch gar nicht das Material selbst, sondern wie in so vielen Fällen der Mensch bzw. dessen Umgang damit. Jährlich fallen deutschlandweit beispielsweise rund 6,3 Millionen Tonnen Müll aus dem gelben Sack an, hiervon können jedoch bislang nur rund 46 Prozent stofflich wiederverwertet werden, d.h. mehr als die Hälfte des anfallenden Kunststoffmülls muss verbrannt werden. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken und gleichzeitig mit den gängigsten Vorurteilen über Kunststoffe aufzuräumen, hat der Forschungsverbund gemeinsam mit regionalen Mitgliedsunternehmen den „Kunststoff-Tag für Schulen“ im Rahmen des zweitägigen Kongresses ins Leben gerufen. Einerseits sei ein Ziel des Kunststofftages, die Schülerinnen und Schüler dafür zu sensibilisieren, wie man richtig recycelt und was man aus dem recycelten Kunststoff alles wiederherstellen kann, so Mit-Organisator Prof. Dr.-Ing Carsten Bye, andererseits solle auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen, schließlich sei dies ein guter Begleiter, um Wissen zu vermitteln.

Dass sie ihre Zielsetzung tatsächlich ernst meinten, stellten Bye und sein Orga-Team eindrücklich unter Beweis. Nach einem einführenden Begrüßungsvortrag wurden die insgesamt ca. 300 Gäste des Kunststofftages für Schulen in Gruppen eingeteilt und von einem Studenten der PHWT zu unterschiedlichen Lern-Stationen begleitet. Das vielfältige Tagesprogramm war im Vorfeld unter Leitung des Forschungsverbundes von einer Arbeitsgruppe aus Industrieunternehmen (Pöppelmann, Burwinkel), Verwaltung (Landkreise Diepholz und Vechta), Berufsschulen (Dieter Kampsen für die AKS, BBZ Diepholz) sowie der Wissenswerkstatt Diepholz ausgearbeitet worden. Die einzelnen Schülergruppen konnten nacheinander verschiedene Stationen ablaufen: Neben interessanten Versuchen, Aktionen oder Spielen, konnten die Lernenden zudem selbst Kunststoff verarbeiten und neue Bauteile (u.a. Frisbees oder Lesezeichen) an einer Spritzgussmaschine gießen.

Darüber hinaus bestand die Möglichkeit einen Film im extra dafür eingerichteten Kinosaal zu schauen, über die App „Actionbound“ an einer virtuellen Schnitzeljagd teilzunehmen oder mit Unternehmen, die sich im Technikforum der PHWT ausstellten ins Gespräch zu kommen. Selbstverständlich hatten die Organisatoren um Bye und seine Kollegin Ann-Christin Bajohr auch das leibliche Wohl ihrer Gäste im Blick und warteten mit Selbstbedienungskühlschränken sowie einem Pausen-Catering auf. Gegen Nachmittag endete der Kunststofftag und für die AKSler ging es mit dem Bus zurück nach Lohne.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die PHWT für die tolle Organisation!