Bei «Ready4life» handelt es sich um eine Coaching-App, die in Deutschland seit Sommer 2020 im Rahmen des Forschungsprojekts „Prävention bei Auszubildenden in Bezug auf Rauschmittelkonsum und Internetbezogene Störungen (PARI)“ eingesetzt wird. Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit führt die Universität zu Lübeck in Zusammenarbeit mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN), dem Institut für Sozialmedizin und Prävention der Universitätsmedizin Greifswald und dem Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) ein Forschungsprojekt zur Prävention bei Auszubildenden in Bezug auf Substanzmittelkonsum, Internetbezogene Störungen und Stressbewältigung durch.
Einige Berufsschulklassen der AKS aus verschiedenen Berufsschulzweigen sind seit Ende Februar auch Teilnehmer des Forschungsprojektes. Hannah Schmidt von der Uni Lüneburg erläuterte einigen Berufsschulklassen via Jitsi-Videokonferenz zunächst die Hintergründe des Projektes und wies die Lernenden dann in die Funktionsweise der ready4life-App ein, in der per Screening zunächst Verhaltensweisen wie Alkohol-, Tabak, Cannabis- und Internetkonsum sowie Stresserleben und soziale Kompetenzen erfragt werden und zu denen anschließend ein Risikoprofil erstellt wird.
Die Berufsschüler wurden dann zur Prüfung der Wirksamkeit des Programmes zufällig einer Interventions- oder Kontrollbedingung zugewiesen. Basierend auf dem individuellen Risikoprofil konnten sich Teilnehmende der Interventionsgruppe, nachdem sie ihre Einwilligung zur weiteren Teilnahme erteilt hatten, zwei themenspezifische Module zur Bearbeitung in der App auswählen. Ein virtueller Coach (Chatbot) liefert danach wöchentlich Informationen zur Förderung der Lebenskompetenz und zur Reduktion des entsprechenden Risikoverhaltens sowie interaktive Elemente mit Quizfragen und Contests, wobei aktive Teilnahme die Chancen attraktiver Gewinne erhöht.
Die Kontrollgruppe erhält Links zu den Präventionsangeboten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Nach sechs und zwölf Monaten erfolgt eine Online-Nachbefragung für alle teilnehmenden Lernenden. Die Wirksamkeit des Ansatzes wird über Veränderungen im jeweiligen Konsummuster bzw. im Umgang mit Stress erhoben. Die Testphase der App soll 2022 abgeschlossen werden, anschließend ist die App für alle Interessierten nutzbar.