„Berlin, Berlin – wir waren in Berlin“ – BGT 12A auf Klassenfahrt in der Hauptstadt

Pünktlich um 8.00 Uhr rollte der Bus des örtlichen Reiseveranstalters Schomaker samt Schülerinnen und Schüler der Klasse BGT 12 A sowie ihren begleitenden Lehrkräften Christina Krieger und Michael Bartel am Montag (20.05.2019) an der AKS los.

Gegen frühen Nachmittag wurde das viertägige Programm in der Hauptstadt mit einer Führung durch das imposante Olympiastadion eröffnet. Neben interessanten Fakten zu historischen Hintergründen, politischen Einflüssen und der Architektur des Bauwerkes, zeigten sich die Lernenden vor allem auch vom Innenleben des Stadions begeistert. So durften sie nicht nur durch die Kabinenlandschaft der Gastmannschaften schlendern, sondern auch auf den Plätzen im VIP-Bereich Platz nehmen. Nachhaltig beeindruckte vor allem die Stadionkappelle, die im Herzen des Olympiastadions angesiedelt ist und in der vor den Heimspielen von Herta BSC regelmäßig Andachten stattfinden. Experten behaupten, dass die Kapelle in Berlin die schönste Stadionkapelle der Welt sei.

Einige Stunden später ging es schließlich endlich zur sehnsüchtig erwarteten Unterkunft – dem a&o Hostel in Berlin Friedrichshain. Vor dem Check-In und dem anschließenden Abendessen galt es noch, das Reisegefährt abzustellen. Busfahrer Louis Schmidt musste den Bus durch ein so enges Tor in den Hinterhof der Unterkunft manövrieren, dass alle Insassen bereits befürchteten, dass sie für die Heimfahrt ein neues Gefährt benötigen würden. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister und Schmidt parkte zur Bewunderung der AKSler gekonnt ein, auch wenn hinterher „zwischen Bus und Wand keine Ameise mehr passte“, wie ein Schüler treffend resümierte. Den Abend des ersten Tages ließen alle Reisenden bei freier Abendgestaltung gemütlich ausklingen.  

Der Dienstag startete nach einem ausgiebigen Frühstück um 9 Uhr mit einer Stadtrundfahrt. Stadtführer und Berliner-Urgestein – Werner – unterhielt die z.T. noch nicht ganz ausgeschlafenen Schülerinnen und Schüler mit Informationen rund um das politische Berlin. Besonders beeindruckten die Fakten und Überreste der Stadtteilung sowie die historisch-politische Entwicklung Berlins, bei der Werner gekonnt Ausführungen zu Vergangenem und Gegenwärtigem verknüpfte. Spätestens als die East-Side Gallery (dauerhafte Open-Air-Galerie auf dem längsten noch erhaltenen Teilstück der Berline Mauer) erreicht wurde und der „Bruderkuss“ zwischen Breschnew und Honecker bestaunt werden konnte, waren alle wieder wach.

  

Nachmittags ging es zum Besuch in den Deutschen Bundestag. Um 15 Uhr nahm der wissenschaftliche Mitarbeiter von der Bundestagsabgeordneten Silvia Breher – Herr Friebel – die Truppe der AKS am Paul-Löbe-Haus in Empfang. Nach einigen kurzen Schreckenssekunden am Einlass, da die Bluetooth-Music-Box eines Schülers zunächst einkassiert wurde, entspannte sich die Lage jedoch schnell wieder. Angeregt sprachen die Lernenden mit Friebel über die Schwerpunkte von Brehers Arbeit in Berlin (Landwirtschaft und Familie), erfuhren Nützliches über die Funktionsweise und Arbeit einzelner Ausschüsse und die Wege von Entscheidungsfindungen im politischen Dschungel. Friebel zeigte sich von den andauernden Nachfragen der Schüler beeindruckt, konnte sich am Ende aber dennoch nicht verkneifen, die Lernenden auf den Gebrauch ihres Wahlrechts bei der anstehenden Europawahl am Sonntag hinzuweisen. Der informative Nachmittag im Bundestag endete mit der Besichtigung der Kuppel und einem beeindruckenden Blick auf das Berliner Reichstagsgebäude.

Während die Schülerinnen und Schüler gedanklich schon beim Abendessen waren, musste Busfahrer Schmidt noch einmal zu Hochtouren auflaufen und an diesem Tag sein Gefährt rückwärts durch die enge Hofeinfahrt manövrieren. AKS-Kollege Bartel erwies sich zum Glück als professioneller Einweiser, so dass auch das zweite kritische Einparkmanöver zur Freude Schaulustiger mit Bravour gemeistert werden konnte.

Den Abend nutzen die meisten Lernenden, um sich auf die Denkmal-Tour am nächsten Tag vorzubereiten. Von ihren Lehrkräften erhielten sie Informationen, die es in Kleingruppen für das Programm am nächsten Tag aufzubereiten galt. Die zwei am schlechtesten vorbereiteten Teams durften die Berichterstattung der Fahrt für den Zuschussantrag an den Landkreis übernehmen.

Beim Frühstück am Mittwochmorgen stellte sich heraus, dass einige Gruppen ziemlich lange an ihren Kurzvorträgen zu den Denkmälern gefeilt hatten… Zumindest war das die logische Schlussfolgerung aus der nicht ganz so frischen Gesichtsfarbe und dem ausgiebigen Gähnen einiger Teilnehmer… Das Wetter machte den Südoldenburgern allerdings einen Strich durch die Rechnung – anders als am Montag oder Dienstag – regnete es ausgerechnet am Mittwochmorgen in Strömen, sodass die Vorträge zu den einzelnen Denkmälern auf dem Gang vom Brandenburger Tor zum Roten Rathaus entsprechend knapp ausfielen.

Die anschließende Freizeit bis 15.30 Uhr nutzen die Schülerinnen und Schüler individuell in Kleingruppen. Während die einen sich auf Suche nach Essbarem begaben, shoppten andere oder arbeiteten an ihrer Öffentlichkeitswirksamkeit: AKS-Schüler Jochen Brinker wurde spontan vom ZDF zum Thema Europawahl interviewt. Einige der Lernenden besuchten in ihrer Pause sogar freiwillig ein Museum – das Computerspielmuseum genießt in der Gaming-Szene großes Ansehen und begeisterte auch die Zwölftklässler nachhaltig.

Als letzter Programmpunkt diente am Mittwoch der Besuch des Stasi-Museums. Während der Führung durch das Gebäude erhielten die Lernenden Einblicke in die Funktionsweise des ausgeklügelten Stasi-Systems. Vor allem die technische Umsetzung der Bespitzelung weckte das Interesse der AKSler. Die Stasi hatte quasi überall Augen und Ohren, um ihre Bürger zu überwachen- z.B. in Gießkannen oder Krawatten, um auffällige Personen selbst bei Beerdigungen bespitzeln zu können. Den Abend ließen Lehrer und Schüler dann noch gemeinsam im Hostel ausklingen.  

Am Donnerstag hieß es nach dem Frühstück: Koffer packen und Zimmer aufräumen. Auf dem Heimweg nach Lohne machte die Reisegruppe dann noch einmal am Technikmuseum halt. Die einstündige Führung zum Thema „Natur und Technik“ sagte leider weder den Lehrkräften noch den Lernenden besonders zu, da sie wenig technisch ausgerichtet und insgesamt sehr oberflächlich ausfiel. Vor allem die präsentierte Pferdetreppe sorgte auch Tage nach der Klassenfahrt noch für Erheiterung – „Was sollte das? Wir wollen doch keine Pferdewirte werden…“ Trotz der „Fehlbuchung“ zeigten sich alle Schülerinnen und Schüler von ihrer besten Seite, waren jedoch froh, als sie das Museum anschließend noch auf eigene Faust erkunden durften.

Um 13 Uhr hieß es dann endgültig „Bye, bye Berlin“. Müde, kaputt und voll mit neuen Eindrücken erreichten die Ausflügler Lohne gegen 19.45 Uhr. Christina Krieger (die schon zahlreiche Klassen auf Fahrten begleitet hat) und Michael Bartel (Ersttäter) zeigten sich mit dem Verlauf sehr zufrieden und würden es jederzeit wieder tun.