„Aus jedem Blickwinkel ein optisches Highlight“ – Zwölftklässler bauen Palettierungsanlagen

Lange hatten die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs der Adolf-Kolping-Schule Lohne diesem Tag entgegengefiebert – am Freitag (17.05.2019) war es endlich soweit – die Präsentation ihrer selbstentworfenen Becher-Palettierungsanlagen. Insgesamt sechs unterschiedliche Prototypen mussten sich dem Praxistest vor einem fachkritischen Publikum aus Schulleitung, Lehrern und Mitschülern unterziehen.

Am 30.01.2019 hatten die AKS-Projektinitiatoren Christina Krieger, Mirko Berg, Andreas Brand und Andreas Ebbeke den Startschuss für die diesjährige Projektarbeit gegeben, die fest im Lehrplan des Jahrgang 12 des Beruflichen Gymnasiums verankert ist. Nach einer zweitägigen Einführung in die Grundlagen des Projektmanagements und Erläuterung der Aufgabenstellung hatten die Schülerinnen und Schüler bis zum 06.02.2019 Zeit, um in den gebildeten Kleingruppen eine handfeste Idee zu entwickeln.

Während die vorherigen Projektgruppen des Jahrgangs 12 in den vergangenen Jahren bereits Prototypen einer Becheraufrichtanalage (2017) sowie einer Becherauffüllanlage (2018) entwickelt hatten, sah die diesjährige Aufgabenstellung eine erneute Fortführung des „Becherprojektes“ vor. Die Projektausgangslage stellte sich wie folgt dar: „Die vorgeschaltete Anlage liefert über einen Fördermechanismus mit Würfeln gefüllte Becher (Reise-Kniffelspiele). Diese Becher müssen nun zum Zweck einer nachgeschalteten Weiterverarbeitung vollautomatisch auf Paletten transportiert werden. Eine Transportpalette soll hierbei mit sechs Bechern bestückt werden. Der Palettenwechsel kann mechanisch erfolgen.“

Neben der konkreten Aufgabenstellung erhielten die Lernenden zudem noch Angaben zu den Randbedingungen, Materialvorgaben und Zielkriterien. So legten Berg und seine Kollegen beispielsweise fest, dass die Anschaffungskosten der Palettierungsanlage ein Budget von 2500 Euro nicht überschreiten sollen, dass in einer Minute mindestens zwei Sechser-Paletten bestückt werden sollen usw. Besonderheit in diesem Jahr: Ein Teil der Anlage sollte per 3-D-Drucker gefertigt werden.

Nachdem jede Gruppe eine realisierbare Lösung für eine Palettierungsanlage entwickelt hatte, ging es an die praktische Arbeit. Im Rahmen des Fachpraxisunterrichtes bei Andreas Brand und Andreas Ebbeke feilten die Lernenden rund 40 Stunden an ihren Prototypen. Hierbei mussten sie immer wieder auf Inhalte aus dem theoretischen und praktischen Unterricht der vorangegangenen Semester im Bereich der Informationsverarbeitung, der Metalltechnik und der Elektronik zurückgreifen. Auch wenn es bei der einen oder anderen Projektgruppe nach hinten raus eng wurde, am Präsentationstag konnte trotzdem jedes Team mit einer ansehnlichen Palettierungsanlage aufwarten.

Die eigentliche Präsentation gestaltete sich in zwei Teilen. Zunächst hielten die Lernenden im BLITZ der AKS PowerPoint Präsentationen, in denen sie ihr Projekt von der Idee bis zur Umsetzung einer praktikablen Lösung erläuterten. Anschließend ging es in die Werkstätten, um die einzelnen Prototypen aus nächster Nähe zu begutachten. Hierbei ernteten die selbstgebauten Anlagen viel Bewunderung. Die einzelnen Gruppen hatten sich nicht mit der technischen Umsetzung, sondern zum Teil auch mit dem Design allergrößte Mühe gegeben. „Wirklich aus jedem Blickwinkel ein optisches Highlight“, hieß es hier und da während der Präsentation bewundernd.

Hier erklärt BGT-Schüler Daniel Gurnitzki die von seiner Gruppe selbstgebaute Palettierungsanlage

Die Lehrkräfte der AKS zeigten sich von dem Engagement und den Ergebnissen ihrer Lernenden begeistert. Christina Krieger betonte, dass sie immer wieder überrascht sei, wie viele unterschiedliche Lösungswege die Schülerinnen und Schüler für die vorgegebene Aufgabenstellung finden würden. In diesem Jahr hatte wirklich jede der sechs Gruppen einen anderen Lösungsweg gefunden, um die Becher auf Paletten einzusortieren. Die volle Bandbreite der Verzahnungsmöglichkeiten von Pneumatik, Elektro- und Informationstechnik wurde ausgeschöpft. Wie sehr sich die Lernenden mit ihren eigenen Projekten identifizierten zeigte sich nicht nur bei den souveränen Einzelpräsentationen der Prototypen, sondern auch bei der anschließenden fachgerechten Beantwortung von Spezialfragen.

Unterschiedliche Lösungen der Aufgabenstellung, umgesetzt in verschiedenen Palettierungsanlagen:

Die Projektverantwortlichen zeigten sich im Nachhinein mit der gelungenen Verzahnung von Theorie und Praxis ebenso zufrieden wie die einzelnen Projektgruppen. Einziger Kritikpunkt an der Aufgabe war die enorme Lautstärke des Projektes durch das Klimpern und Aneinanderschlagen der Würfel. „Unsere Anlagen sind definitiv nicht für die Kita gebaut“, resümierte einer der Zwölftklässler.  

Anbei noch einige Bilder der Präsentationen im Blitz und in den Werkstätten: