Am gestrigen Mittwoch (01.03.2023) hatten Silke Brinkmann (Teamleiterin Berufskraftfahrer AKS) und Stefan Blömer (Ausbilder Berufskraftfahrer der Firma Wernsing) zu einer Arbeitskreissitzung der Berufskraftfahrer in den Räumlichkeiten der Firma Wernsing geladen. Der Einladung folgten 16 Teilnehmer, darunter Ausbilder und Ausbilderinnen verschiedener Logistikunternehmen, IHK-Ausbildungsberater sowie Lehrkräfte der Adolf-Kolping-Schule.
Der abwechslungsreiche Arbeitskreis startete um 12:45 Uhr in Addrup auf dem Firmengelände von Wernsing mit einem kleinen Imbiss, bei dem sich die Teilnehmer kennen lernen und austauschen konnten. Als erster Tagesordnungspunkt stand dann eine kurzweilige Firmenpräsentation von Maike Biermann (Personalreferentin Wernsing) auf dem Programm. Die Ansprechpartnerin für den Bereich Ausbildung gab interessante Einblicke in die Firmenhistorie von Wernsing und präsentierte allerhand beeindruckte Fakten und Zahlen. 1962 legte Heinrich Wernsing mit der Gründung einer Produktion für Pommes den Grundstein für das heutige Firmenimperium, das nach wie vor ein Familienbetrieb ist. Im Laufe der Jahre erweiterte Wernsing sein Produktsortiment dann stetig und begann Kooperationen mit anderen Firmen. Inzwischen stellen Wernsing und Schwesterunternehmen im In- und Ausland rund 2000 verschiedene Produkte für Privathaushalte, Restaurants, und z.B. Kantinen her. Auch wenn sich immer noch vieles rund um die Kartoffel dreht, gehören auch diverse Salate, Saucen und Antipasti zum Sortiment des Lebensmittelherstellers. 2012 erfolgte die Gründung der Wernsing Food Family, einer Dachorganisation unter der alle nationalen und internationalen Schwesterfirmen gebündelt wurden. Das Besondere hierbei: Nach wie vor haben alle angegliederten Unternehmen ihren eigenen Namen und produzieren auch noch ihre eigenen Marken.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wurde der Standort Addrup immer weiter ausgebaut. Aktuell finden sich dort drei Produktionswerke und Arbeitsplätze für ca. 1250 Mitarbeiter. Trotz des enormen Wachstums ist der Wernsing-Family Regionalität und Nachhaltigkeit wichtig. Die 450.000 Tonnen Kartoffeln, die jährlich verarbeitet werden, kommen ebenso wie die anderen ca. 900 Rohwaren überwiegend aus regionalem Anbau.
Aber nicht nur die Zusammenarbeit mit den Landwirten ist dem Unternehmen ein Anliegen, sondern auch die Förderung und Ausbildung von jungen Menschen. Aktuell bietet Wernsing 15 verschiedene Ausbildungsberufe an und beschäftigt 100 Azubis an unterschiedlichen Standorten. Die Interessenten haben die Qual der Wahl zwischen einer lebensmitteltechnischen, einer gewerblich-technischen, einer kaufmännischen oder logistischen Ausbildung. Wer einmal bei Wernsing angefangen hat, der bleibt in der Regel – dies belegt zumindest die durchschnittliche Mitarbeiter-Betriebszugehörigkeit von 11,5 Jahren. Die Begeisterung für den Arbeitgeber konnten die Arbeitskreisteilnehmer darüber hinaus nicht nur im Rahmen der Präsentation spüren, sondern auch beim zweiten Tagesordnungspunkt – einem Rundgang durch das Logistikzentrum von Wernsing.
Andreas Hülsmann (Ausbilder der Lagerfachkräfte) nahm die Ausbildungsbeteiligten mit auf eine Reise in seinen beruflichen Alltag. Seit der Entstehung des Logistikzentrums 1995 geht Hülsmann im Logistikkomplex ein und aus, kennt jede Erweiterung und Neuerung. Während eines knapp einstündigen Rundgangs zeigte und erklärte er nicht nur den vollautomatisierten Wareneingang, den Ablauf bei Kommissionierung von Kleinstmengen und Großmengenartikeln, sondern gab nebenbei auch immer wieder interessante Einblicke in die technische Weiterentwicklung der Logistik bei Wernsing. Aktuell gibt es ca. 7000 perfekt getaktete Palettenbewegungen pro Tag bei einem Warenumsatz von 1600 bis 1800 Tonnen. Die Waren werden von den 23 firmeneigenen Wernsing- LKWs oder Partner-Speditionen bewegt. Gegen Ende des Rundgangs durften die Teilnehmer sogar noch einen Blick in eines der frostigen Kühlhäuser werfen – vorausgesetzt, ihnen war vorher noch nicht zu kalt geworden, denn da bei Wernsing im Lager ausschließlich mit Lebensmitteln hantiert wird, ist die Arbeitsumgebungstemperatur entsprechend gering.
Beim letzten Tagesordnungspunkt konnten sich alle dann wieder im Besprechungsraum aufwärmen. Silke Brinkmann gab Einblicke in aktuelle Ausbildungszahlen und Klassenstärken des Ausbildungsberufes Berufskraftfahrer an der AKS und stellte neben den Kriterien zur Verkürzung der Ausbildung, die in naher Zukunft stattfindende Projektwoche zum Thema Ladungssicherung in Kooperation mit den Handelslehranstalten Lohne vor. Der Nachmittag endete mit einem Gruppenfoto und Gesprächen über die neu gewonnenen Eindrücke und Erkenntnisse.
Vielen Dank an alle Organisatoren und Beteiligten für den lehrreichen Nachmittag bei der Firma Wernsing.
Anbei noch eine Übersicht der Teilnehmer:
Ausbildungsbetriebe:
Stefan Blömer (Wernsing); Matthias Asbrede (For Farmers Langförden); Niels Willen (Willen Transporte); Adrian Heuer (MEGA); Sabrina Escher (GePro); Stefanie Holscher (MEGA); Kaja Heinert (Runden Gruppe); Christina Brüning (Paul Schockemöhle Logistics); Mirko Matthäus (Nehlsen); Ralf Stukenborg (Funke Visbek)
IHK:
Ausbildungsberater Peter Laupert
AKS Lohne
Silke Brinkmann, Christoph Bernotat, Reinhard Pjede, Nistret Sulja, Kirsten Teupen