Adolf Kolping – Unser Namensgeber

Adolf Kolping: 1813 – 1865

Zur Hunderjahrfeier im Jahr 2003 erhielt die Adolf-Kolping-Schule vom Förderverein ein Kolpingportrait als Geschenk. Das Gemälde ist im Flur der Verwaltung zu sehen. Die Interpretation des Malers Lois Rinner verdeutlicht, dass die Zielsetzungen Kolpings auch heute Richtschnur für das eigene Verhalten sein können und damit insbesondere für das Lernen und Arbeiten an einer berufsbildenden Schule Gültigkeit haben.

Wer war Adolf Kolping?

Adolph oder Adolf Kolping (* 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln; † 4. Dezember 1865 in Köln) war ein deutscher katholischer Priester, der sich insbesondere mit der sozialen Frage auseinandersetzte. Hierunter versteht man die sozialen Missstände und Probleme, die mit der modernen europäischen Bevölkerungsexplosion und der Industriellen Revolution während des Übergangs von der Agrar- zur Industriegesellschaft im 19. Jahrhundert einhergingen. Außerdem ist Kolping der Begründer des Kolpingwerkes, eines internationalen katholischen Sozialverbandes, der sich auch heute noch in der Jugend- und Erwachsenenbildung engagiert.

Schön reden tut’s nicht, die Tat ziert den Mann!

Was man im Großen nicht kann,
soll man im Kleinen nicht unversucht lassen.

Der Mut wächst immer mit dem Herzen und das Herz mit jeder guten Tat.

Warum heißt die gewerblich-technische Berufsschule in Lohne „Adolf-Kolping-Schule“?

Ihren heutigen Namen erhielt die AKS Lohne im Jahr 1961, als sie an ihren jetzigen Standort verlegt wurde.  Adolf Kolping ist nicht nur Namensgeber unserer Schule, sondern auch fest in unserem Leitbild verankert. Im täglichen Miteinander sollen alle versuchen, dem Vorbild Kolping nachzueifern.

Die konkrete Namensgebung der Adolf-Kolping-Schule Lohne lässt sich jedoch nur mit einem Blick in die Geschichte erklären. Am 31. Mai 1939 wurden die bis dahin bestehenden Berufsschulen in Vechta, Lohne und Damme aufgelöst und in der Marienstraße in Lohne wurde dafür die so genannte Kreisberufsschule durch den damaligen Landrat Bruns eröffnet. Die Kreisberufsschule an der Marienstraße bündelte fortan die gewerblichen, landwirtschaftlichen und hauswirtschaftlichen Fachrichtungen.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden alle kriegsverwendungsfähigen Lehrer zur Wehrmacht eingezogen. Um die Unterrichtsversorgung zu sichern und einen Schulbetrieb aufrecht zu erhalten, teilte der Landrat des Kreises Vechta am 24.Juni 1943 dem Direktor der Kreisberufsschule mit, dass die Klassen der kaufmännischen Berufsschule für die Dauer des Krieges mit der Handelsschule in Lohne zusammengelegt werden müssten. Diese vorübergehende Zusammenführung blieb jedoch auch nach dem Krieg eine Dauerlösung – so entstanden die Handelslehranstalten des Landkreises Vechta in Lohne unter der Leitung von Handelsstudiendirektor Jacob Neubauer. Im Jahr 1952 erhielten die HLA im Baugebiet Achtern Thun dann schließlich auch einen eigenen Neubau.

Seit April 1938 mussten die in der Landwirtschaft und in ländlichen Haushaltungen beschäftigten berufsschulpflichtigen  Jungen und Mädchen auf der Grundlage gesetzlicher Bestimmungen auch die Kreisberufsschule besuchen. Für sie fand der Unterricht zunächst in
Vechta, Lohne und Damme statt. Nach dem Kriege wurde dann jedoch relativ schnell die Selbständigkeit der landwirtschaftlichen Berufsschule vorbereitet und man schuf in Vechta, Visbek, Dinklage, Lohne, Holdorf und Damme landwirtschaftliche Berufsschulstandorte. In Vechta an der
Füchteler Straße, in Damme am Olkenberg und in Lohne am Schellohner Weg wurden dafür sogar Neubauten errichtet.

Im Jahr 1956 wurden die landwirtschaftlichen Berufsschulklassen schließlich vollständig aus der Zuständigkeit der Kreisberufsschule Lohne herausgelöst und die sechs Einzelschulen wurden zu einer einheitlichen Landwirtschaftlichen Kreisberufsschule Vechta unter der Leitung von OLdwD. Bernhard Robke zusammengefasst.

1972 wurde dann in Vechta an der Kolpingstraße 17 der Neubau für die Berufsbildenden Schulen III, Landwirtschaftliche Berufs- und Berufsfachschulen des Landkreises Vechta, errichtet und unter dem Namen Justus-von-Liebig-Schule am 16. Juli eingeweiht. Die noch verbliebenen
landwirtschaftlichen Berufsschulen im Kreis Vechta wurden in der Folge aufgelöst.

Mit dem Abzug der „Kaufmännischen“ und „Landwirtschaftlichen Berufe“ aus der Kreisberufsschule in Lohne verblieben nur noch die Lehrlinge in den gewerblichen und hauswirtschaftlichen Berufen sowie die berufsschulpflichtigen jugendlichen Arbeiter. 1956 waren dies immerhin noch ca. 1800 Schülerinnen und Schüler, für die auch nach der Erweiterung des Schulgebäudes im Jahre 1951 das Raumangebot nicht ausreichte. Aus diesem Grund beschloss der Kreistag des Landkreises Vechta als Schulträger am 25. Juli 1958 den Neubau einer Kreisberufsschule an der Toppstraße, also in unmittelbarer Nähe zu den Handelslehranstalten und der landwirtschaftlichen Berufsschule am Schellohner Weg. Dieser nach damaligen Vorstellungen großzügig angelegte Neubau wurde in den Jahren 1959 und 1960 errichtet und 1961 eingeweiht. Bereits in der Urkunde über die Grundsteinlegung der neuen Gewerblichen und Hauswirtschaftlichen Berufsschule des Landkreises Vechta in Lohne, die hinter dem Grundstein eingemauert wurde, wird auf die spätere Namensgebung hingewiesen:

„Das neue Schulhaus soll der Erziehung und Bildung der werktätigen Jugend des Kreises Vechta in Handwerk, Industrie und Hauswirtschaft dienen. Durch die darin geleistete Arbeit sollen Elternhaus, Kirche und Betrieb in ihrem Bestreben, ganze Menschen – lebendig im Religiösen, tüchtig im Berufsleben, verantwortungsbewusst als Staatsbürger – zu formen, unterstützt und in der Vorbereitung guter Familien gefördert werden. Darum soll diese Schule den Namen des deutschen Jugend- und Familienapostels tragen und „Adolf-Kolping-Berufsschule“ heißen.“

⇒Informationen zum Leben und Werk Adolf Kolpings 

Berufs- und Bürgerschule Lohne 1905

Neubau der AKS im Jahr 1977